Texas Instruments (TI) hat auf der Consumer Electronics Snow in Las Vegas vergangene Woche die bisher aussagekräftigste Präsentation von Windows 8 auf einem ARM-basierten System veranstaltet. Microsoft und seine Partner hatten bisher eine äußerst restriktive Politik gefahren; Nvidia beispielsweise zeigte auf der CES ein vergleichbares System nur in einem Glaskasten. Auch TI hat allerdings Videoaufnahmen untersagt.
Das System von TI basierte laut Produktmanager Bill Crean auf dem erst kürzlich in die Produktion gegangenen Prozessor OMAP4470 auf Basis des ARM-Designs. Der Manager rief beispielsweise die Website des Fernsehsenders CNN unter Windows 8 auf und demonstrierte, dass das Scrollen der Multimedia-Seite flüssig funktioniert – anders etwa als auf einem Motorola-Tablet vom Typ XyBoard unter Android 3.2.
Angesichts der wenigen verfügbaren Informationen ist diese Demonstration ein wichtiger Hinweis dafür, dass Microsoft mit Windows 8 für ARM auf dem richtigen Weg sein könnte. Bisher bestanden berechtigte Zweifel, ob es dem Konzern gelingen wird, sein Betriebssystem für die im Vergleich zu x86 doch deutlich weniger performanten Mobilprozessoren zu optimieren, die aufgrund ihrer geringen Leistungsaufnahme in so gut wie allen Tablets zum Einsatz kommen.
TI machte auf der CES außerdem einige Angaben zur nächsten Produktgeneration seiner ARM-Chips, der Reihe OMAP5, die für 2013 vorgesehen ist. Sie wird zwei Cortex-A15-Kerne neben stromsparenden M4-Kernen einsetzen, sodass je nach Leistungsbedarf umgeschaltet werden kann. Zwei Kerne bekommt auch die Grafikeinheit Imagination PowerVR SGX544.
Der dieses Jahr für Tablet-Hersteller verfügbare OMAP4470 ist Crean zufolge ein Zwischenschritt auf dem Weg zu OMAP5. Auf dem Chip, der wie erwähnt für die Windows-8-Demonstration verwendet wurde, kommt ebenfalls schon die GPU Imagination PowerVR SGX544 zum Einsatz, aber noch mit einem Kern. Mit 1,8 GHz taktet der Prozessor 20 Prozent höher als der Vorgänger 4460. Zudem wurde der Speicherzugriff für etwas mehr Geschwindigkeit optimiert. Erste Geräte könnten im Sommer auf den Markt kommen.
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