Google wird weitere sechs Produkten einstellen. Darunter ist die Online-Bildbearbeitung Picnik, die das Unternehmen 2010 übernommen hatte. Der Dienst schließt einem Eintrag im offiziellen Google-Blog zufolge am 19. April.
Picnik-Nutzer können die von ihnen bearbeiten Bilder bis dahin via Google Takeout als ZIP-Datei herunterladen oder zu Google+ kopieren. Zudem ist der kostenpflichtige Premiumdienst von Picnik ab sofort gratis. Premiumkunden will Google in den kommenden Wochen ihre Gebühren erstatten.
Bildbearbeitung will Google künftig über andere Produkte anbieten. Einige grundlegende Funktionen sind bereits in Google+ integriert. Auch Picasa und Youtube nutzen seit Juli 2010 beziehungsweise September 2011 Technologien von Picnik.
Ein weiteres Produkt auf Googles Streichliste ist das Application Programming Interface (API) von Social Graph. Diese Schnittstelle wurde entwickelt, damit Entwickler Informationen über öffentliche Verbindungen zwischen Personen nutzen können. „Das API hat nicht die Verbreitung erfahren, wie wir uns gewünscht hätten“, schreibt Dave Girouard, Vice President für Produktmanagement bei Google, in dem Blogeintrag. Es werde am 20. April vollständig abgeschaltet.
Google schließt auch Google Message Continuity, ein im Dezember 2010 vorgestelltes Produkt für Unternehmen, mit dem sich in Notfällen E-Mails wiederherstellen lassen. Stattdessen setzt der Suchriese auf Google Apps.
Das für die erste Generation Android-Smartphones entwickelte Google Sky Map wird in Zusammenarbeit mit der Carnegie Mellon University künftig als Open Source zur Verfügung stehen. Darüber hinaus stellt Google die Datenverwaltungsplattform Needlebase ein, die es zusammen mit ITA Software übernommen hatte. Ab März 2012 wird Google auch keine neuen Lizenzen mehr für die bei Kunden gehostete Version der Web-Analytics-Software Urchin anbieten. Der Fokus liege in diesem Bereich auf den Onlineprodukten von Google, so Girouard.
Zuletzt hatte Google Ende November einige Produkte eingestellt, darunter der Wikipedia-Konkurrent Knol und Friend Connect. Im Oktober musste der Kommunikationsdienst Buzz dem Social Network Google+ weichen. Alle Schließungen folgen einer Ankündigung von Google-CEO Larry Page, sein Unternehmen werde sich künftig stärker auf seine Kernprodukte konzentrieren.
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