Der israelische Hacker „Hannibal“ hat letzte Woche nach eigenen Angaben 100.000 Facebook-Passwörter von „hilflosen Arabern“ veröffentlicht. An vier Tagen stellte er Mailadressen und zugehörige Passwörter bei Pastebin ein. Die gesammelten Daten sind auch als Textdatei bei einigen Filehostern verfügbar; der behauptete Umfang von 100.000 Stück wird aber nicht annähernd erreicht.
Hannibal hat seine Kampagne gegen die Araber mit der jüngsten Publikation abgeschlossen: „Die arabischen Hacker sind weg“, schreibt er über seinen „Sieg“. Eigentlich hatte er für das vergangene Wochenende neues Material angekündigt.
Die Aktion hatte am Sonntag vor einer Woche mit angeblich 20.000 Log-in-Daten begonnen. Ähnlich große Happen folgten – mit Ausnahme des dritten Teils, der nur 15 Konten enthielt. Hier scheint ein Großteil der intendierten Daten versehentlich abgeschnitten zu sein. Aber auch die angegebene Gesamtzahl von 100.000 ist massiv übertrieben. Die 36 KByte große Datei mit sämtlichen Zugängen hat zwar mehr als 100.000 Zeilen, aber viele sind leer, anderen fehlt das Passwort oder es handelt sich um Doppelte. Eine von ZDNet bereinigte Version umfasst weniger als 20.000 Konten.
„Hannibal“ hatte unter anderem geschrieben: „Ich poste diese 100k Konten, um meine Stärke zu zeigen. Die Araber sollen eine Lektion bekommen und sich nicht mit mir anlegen. Das jüdische Volk hat mich zum General der Hacker Israels ernannt.“ Tausende Araber hätten ihn schon per Mail gebeten, keine weiteren Daten zu veröffentlichen.
Die Aktion gilt als Teil eines „Hackerkriegs“ im Nahen Osten, der am 3. Januar begonnen hatte, jetzt aber langsam zu enden scheint. Möglicherweise deshalb hat auch Hannibal seine Aktionen eingestellt. Arabischer Hacker hatten unter anderem Kreditkartendaten tausender Israelis entwendet, und die israelische Börse wurde per DDoS-Angriff lahmgelegt.
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