App Inventor für Android wird Open Source

Google und das Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben App Inventor als Open Source freigegeben. Das beliebte Tool, das die Programmierung von Android-Apps ohne große Vorkenntnisse ermöglicht, hatte im letzten Jahr mit der Schließung von Google Labs seine Heimat verloren und wurde zusammen mit einer nennenswerten Geldspende an das MIT übergeben. Seither warteten die Anwender unruhig darauf, wie es weitergehen sollte.

„Es gibt derzeit noch wenig unterstützende Dokumentation, und wir nehmen noch keine Codebeiträge an“, räumt ein Blogeintrag des MIT ein. „Das wird später erfolgen, nachdem das MIT Center of Mobile Learning den App-Inventor-Server öffentlich zugänglich macht. Wir hoffen, ein robustes und aktives Open-Source-Projekt heranbilden zu können. Aber vorerst wollen wir die MIT-Entwickler nicht von ihren Anstrengungen für einen leistungsfähigen öffentlichen Server ablenken.“

Insbesondere enthusiastische Nutzer von App Inventor aus dem Erziehungsbereich sind von dem schleppenden Übergang enttäuscht, nachdem Google die für das Tool benötigten Server wie angekündigt Ende Dezember 2011 abgeschaltet hat. Das MIT aber scheint noch Monate davon entfernt zu sein, sie ersetzen zu können. Laufende Projekte können in der Zwischenzeit nicht weitergeführt werden.

App Inventor ist jetzt wieder in den Händen von MIT-Professor Harold Abelson, der es ursprünglich entwickelt hatte. Er hatte sich beurlauben lassen, um das Projekt bei Google zu leiten. App Inventor wurde im Juli 2010 als ein Baukastensystem für einfache Programmierung vorgestellt, mit dem sich Blöcke von Programmcode per Drag and drop zu einer Anwendung zusammenfügen lassen. Es erinnerte an die visuelle Entwicklungsumgebung des Robotersystems Lego Mindstorms, das zuvor in Zusammenarbeit mit dem MIT entwickelt wurde. App Inventor stellte auch komplexe Funktionen zur Verfügung etwa für den Zugriff auf den GPS-Empfänger oder die Sprach-Engine des Telefons. Das Tool lässt sich zur Entwicklung einfacher Spiele, aber auch ernsthafter Anwendungen nutzen. Lehrer setzen es ein, um ihren Schülern die Grundlagen der Programmierung zu vermitteln.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

5 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

1 Woche ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

1 Woche ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

1 Woche ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

1 Woche ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

1 Woche ago