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Apple erntet scharfe Kritik wegen AGB von iBooks Author

Apple hat sich mit den Lizenzbedingungen von iBooks Author den Ärger von Entwicklern und Autoren zugezogen. Wer mit der Software Bücher gestaltet, darf sie nur bei Apple verkaufen – zumindest, wenn es nach den Nutzungsbedingungen geht. Dort heißt es: „Wenn Sie eine Gebühr für Ihr Werk verlangen, dürfen Sie dieses nur über Apple vertreiben.“ Die Regelung betrifft „jedes Buch oder Werk, das Sie mit dieser Software erstellen (ein ‚Werk‘)“.

Zwar wird die Bedeutung von „Werk“ hier erschöpfend ausgereizt, der Tenor ist aber klar: Alles, was mit iBooks Author erstellt wurde und verkauft werden soll, muss Apples System durchlaufen. Die AGB der Software gehen damit weiter als je zuvor, wie Entwickler Dan Wineman in seinem Blog festhält. „Dieses EULA versucht erstmals zu beschränken, was ich mit dem Output einer Anwendung machen darf, statt mit der App selbst. Würde es Sie freuen, wenn iPhoto Lizenzbedingungen hätte, die Sie davon abhalten, Ihre Bilder online zu stellen?“

In seinen Nutzungsbedingungen hält Apple auch fest, dass es für etwaige Kosten, Schäden und Verluste, die einem Nutzer entstehen, nicht haftbar ist – „inklusive der Möglichkeit, dass Ihr Werk nicht für die Distribution seitens Apple ausgewählt wird“. Wer also ein Buch mit Hilfe von iBooks Author erstellt und verkaufen will, muss es bei Apple zur Begutachtung einreichen. Wird es abgelehnt, kann er es legal nirgendwo anders verkaufen, sondern nur kostenlos verteilen.

Auch beim Dateiformat geht Apple keinen Kompromiss ein: Zwar unterstützt iBooks ePub, mit iBooks Author lassen sich aber keine Bücher in dem Open-Source-Format ausgeben, wie aus einem Support-Dokument hervorgeht. Mit einem Workaround lassen sich zwar ePub-Dateien erstellen, aber komplexe Layouts gehen verloren. Zudem löst ein anderes Dateiformat noch nicht das Verkaufsproblem.

Seinen kostenlosen E-Books-Editor hatte Apple vergangene Woche in New York vorgestellt. Damit können Anwender interaktive elektronische Bücher für das iPad erstellen. Die Software für Mac OS X schließt Templates ein, wodurch sich die Zeit für das Zusammenstellen eines Buchs erheblich reduzieren soll. Auch Bilder, Audio- und Videodateien lassen sich per Drag and drop einfügen.

Gleichzeitig mit der Einführung von iBooks Author hat Apple seinen digitalen Buchladen um Fachbücher erweitert. Nach Informationen von All Things Digital wurden allein in den ersten drei Tagen 350.000 digitale Fachbücher für das iPad verkauft.

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ZDNet.de Redaktion

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