Google-Protokoll SPDY wird Teil von HTTP 2.0

Google ist der standardmäßigen Integration von SPDY in Browser ein gutes Stück näher gekommen: Die HTTPbis Working Group will das Protokoll unterstützen, wie ihr Vorsitzender Mark Nottingham bekannt gegeben hat. Die Gruppe ist Teil der Internet Engineering Task Force (IETF), die unter anderem mit der Arbeit an dem aus 1999 stammenden Anwendungsprotokoll HTTP 1.1 betraut ist.

Es sei Zeit, an die Zukunft zu denken, sagte Nottingham. „Es scheint eine breite Zustimmung innerhalb der IETF zu geben, dass die Zeit reif ist, mit der Arbeit an einer neuen Version von HTTP zu beginnen, und dass das in dieser Arbeitsgruppe passieren sollte.“

Als man damit begonnen habe, HTTP 1.1 zu überarbeiten, habe es noch kein Interesse an einer neuen Version von HTTP gegeben, erklärte Nottingham. Entwicklungen wie SPDY und dessen Anwendung zeigen demnach aber, dass jetzt Bedarf besteht. Nottingham zufolge soll ein Entwurf von HTTP 2.0 bis Mai vorliegen, bis Juli 2013 könnte der neue Standard fertig sein.

SPDY, gesprochen „speedy“, hatte Google Mitte November 2009 vorgestellt. Das Protokoll soll den Datenaustausch zwischen Servern und Clients beschleunigen. Unter Laborbedingungen haben die Google-Entwickler nach eigenen Angaben 28 bis 43 Prozent schnellere Seitenladezeiten bei einer DSL-Leitung erreicht. Bei einer Breitbandverbindung mit 4 MBit/s luden Seiten demnach 44 bis 55 Prozent rascher.

Das Protokoll hat Google etwa in seinen eigenen Browser Chrome integriert. Auch Amazons Browser Silk, der auf dem Tablet Kindle Fire vorinstalliert ist, verwendet die Technik. Und Firefox 11 wird ebenfalls darauf zurückgreifen.

SPDY ist Teil einer Kampagne des Suchanbieters, das Web schneller zu machen. Dazu gehört etwa auch eine Funktion, die Seiten bereits lädt, noch bevor ein Nutzer sie angeklickt hat. Gerade erst hatte Google auch Verbesserungen für TCP vorgeschlagen.

Zu den anderen Projekten in Googles Schublade gehört eine Technik namens False Start, die verschlüsselte Webseiten beschleunigt, ein neues Bildkompressionsformat namens WebP sowie das Umschalten auf die Libjpeg-Turbo-Bibliothek, wo JPEG-Dateien benötigt werden.

ZDNet.de Redaktion

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