Marina Weisband, politische Geschäftsführerin und Mitglied des Bundesvorstands der Piratenpartei, hat angekündigt, bei den Wahlen zum Bundesverstand Ende April nicht für eine zweite Amtsperiode zu kandidieren. Die 24-Jährige begründet ihre Entscheidung damit, dass sie sich ein Jahr lang auf ihre Diplomarbeit im Fach Psychologie konzentrieren wolle.
„Ich werde jetzt nicht den Namen Guttenberg nennen, aber wenn man ohne gutes Fundament in die Politik geht, ist man dort nicht nur gefährdet. Man macht sich abhängig davon, Politiker sein zu müssen, weil man nichts anderes machen kann, nie etwas anderes gemacht hat. Ein akademischer Abschluss erlaubt mir, jederzeit als Psychologin zu arbeiten, auch wenn ich politisch weitermache“, so Weisband in ihrem Blog. Sie wolle aber auch in den folgenden Monaten bei den Piraten bleiben und aktiv sein.
„Ich werde meine Politik weiter machen und ich werde diese Gesellschaft weiter durch Denkanstöße zu verändern suchen“, so Weisband weiter. „Meine Nicht-Kandidatur ist auch kein ’schwerer Schlag‘, wie Spiegel Online beschwört. Diese Partei war schon voll arbeitsfähig, als ich eingetreten bin. Und sie wird immer arbeitsfähiger. Ich freue mich, weiter Teil des Projekts zu sein, von dem ich mir inzwischen sicher bin, dass es unsere Demokratie auf die eine oder andere Weise verändern wird.“
Zeitgleich mit Wiesband haben sich auch die anderen Mitglieder des Bundesvorstandes der Partei dazu geäußert, ob sie im April kandidieren wollen. Sebastian Nerz bewirbt sich erneut um das Amt des Bundesvorsitzenden, kann sich aber auch vorstellen, als Stellvertreter zu kandidieren.
Der derzeitige stellvertretende Vorsitzende Bernd Schlömer kandidiert sowohl als Vorsitzender als auch als stellvertretender Vorsitzender. Die Doppelkandidatur stehe in keinem Zusammenhang mit einer Konkurrenz zu Nerz. Sie sei vielmehr Ausdruck einer guten Vertrauensbasis im Bundesvorstand der Piratenpartei, in dem ein Rollentausch vorstellbar ist. Auch Schatzmeister Rene Brosig und die Beisitzer Matthias Schrade sowie Gefion Thürmer stehen erneut für ein Amt zur Verfügung.
Generalsekretär Wilm Schumacher kandidiert dagegen nicht mehr. Er hofft, „dass sich mit den neuen Strukturen die rein technische Arbeit des Generalsekretärs verringert, was Kapazitäten für eine Schwerpunktverschiebung hin zum Politischen frei gibt.“ Für eine politische Ausrichtung des Amtes gebe es geeignetere Kandidaten als ihn.
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