Facebook hat den Journalisten Dan Fletcher als „Managing Editor“ (deutsch etwa Redaktionsleiter) eingestellt. Sein Aufgabenbereich wurde aber nicht genannt. Dies wirft die Frage auf, ob Facebook eine Redaktion einrichtet und wozu es sie benötigt, da seine sämtlichen Inhalte doch von den Anwendern generiert werden.
Fletcher ist nicht der erste Journalist, der für Facebook arbeitet. Ihm waren etwa Vadim Lavrusik und Andrew Noyes vorangegangen. Es könnte also durchaus sein, dass Facebook an eigenen Inhalten arbeitet. Kürzlich hatte es drei interessante Domainnamen registriert: facebook-newsroom.com, facebook-newsroom.net und facebook-newsroom.org, die auf einen Nachrichtenbereich hinweisen. Auf Nachfrage von ZDNet kommentierte Facebook allerdings: „Die von Ihnen genannten Domains sind Teil einer Aktualisierung von Facebooks Pressebereich und nicht Teil eines neuen Produkts.“
Business Insider spekuliert, dass Facebook etwas ähnliches vorhabe wie LinkedIn mit LinkedIn Today: eine Nachrichtenseite, die die am häufigsten geposteten Links der Anwender enthält. Sie ist in etwa aufgebaut wie Google News, enthält also wenig mehr als Überschrift, Name der Quelle und ein Bild. An die Stelle von Googles Algorithmus könnten bei Facebook „Gefällt mir“-Statistiken treten.
Die einfache Variante besteht dagegen darin, dass Fletcher in Facebooks PR-Abteilung arbeiten wird und einfach nur einen für dieses Segment ungewöhnlichen Titel trägt.
Seiner Facebook-Seite zufolge hat Fletcher an der Northwestern University Journalismus studiert. Anschließend war er von Januar 2009 bis März 2011 Redakteur bei Time, wo er eine Titelgeschichte über Facebook schrieb und den Newsfeed des Online-Angebots aufbaute. Von März 2011 bis Januar 2012 war er dann bei Bloomberg für Social Media zuständig. Er kann also nur drei Jahre Berufserfahrung, aber einen schnellen Aufstieg vorweisen.
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