Tim Cook: „Apple sorgt sich um alle Mitarbeiter in der Lieferkette“


Arbeiter eines Apple-Zulieferers in Shanghai (Bild: Apple)

Einen Tag nach einem Bericht der New York Times über unmenschliche Arbeitsbedingungen bei chinesischen Apple-Zulieferern hat sich CEO Tim Cook zu Wort gemeldet. Er schickte eine E-Mail an Mitarbeiter, die unter anderem 9to5mac zugespielt wurde.

„Wir sorgen uns um jeden Mitarbeiter in unserer weltweiten Lieferkette“, schreibt der Apple-CEO. „Jeder Unfall ist zutiefst betrüblich, und jedes Problem mit Arbeitsbedingungen ist ein Anlass zu Besorgnis.“ Jede Andeutung, sein Unternehmen kümmere sich nicht, sei falsch und beleidigend.

Cook wies darauf hin, dass Apple jährliche Prüfungen bei seinen Zulieferern durchführe. Zudem informiere es Arbeiter über ihre Rechte. „Jedes Jahr inspizieren wir mehr Firmen und heben die Messlatte für unsere Partner.“ Man habe die Arbeitsbedingungen hunderttausender Mitarbeiter verbessert. „Wir kennen niemanden in unserer Branche, der so viel tut wie wir.“ Apple werde sich nicht blind stellen und untätig zusehen, wenn sich Probleme ergäben. „Darauf habt ihr mein Wort“, schrieb der CEO.

Mitte Januar hatte Apple einen Prüfbericht (PDF) veröffentlicht, in dem es arbeitsrechtliche Verstöße bei Lieferanten einräumte. Nur 38 Prozent von Apples Lieferanten halten sich demnach an die maximale Wochenarbeitszeit von 60 Stunden. Die Zahl der Fälle von Kinderarbeit hat sich indes angeblich „deutlich reduziert“: auf sechs aktuelle und 13 vergangene.

Die New York Times berichtet aber von Verletzten und Toten, die auf Fahrlässigkeit zurückzuführen seien. Bei einer Explosiun in Chengdu sollen vier Mitarbeiter ums Leben gekommen sein. Ein ehemaliger Angestellter des Apple-Zulieferers Foxconn sagte der Zeitung, Apple habe „sich nie für etwas anderes interessiert, als die Produktqualität zu erhöhen und die Produktionskosten zu verringern“. Ein ehemaliger Apple-Manager erklärte gegenüber der NYT: „Wir haben seit vier Jahren von Missbrauchsfällen in einigen dieser Firmen gewusst, und es gibt sie immer noch.“

Foxconn war im Mai 2010 in die Schlagzeilen geraten, weil mindestens 16 Arbeiter einer Fabrik in Shenzhen aufgrund der prekären Beschäftigungssituation Selbstmord begangen hatten. Zudem wurden drei Selbstmordversuche bekannt. Die meisten Arbeiter sprangen von den Fabriksgebäuden, woraufhin Foxconn rundum Netze anbrachte und die Löhne kurzfristig anhob.

ZDNet.de Redaktion

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