Google hat „Duclair“ veröffentlicht – und damit Version 1.0.0 seiner Video-Kompressionstechnik VP8. Sie soll bessere Qualität liefern und dennoch beim Dekodieren schneller als bisherige Implementierungen sein. Mit High Efficiency Video Coding (HEVC) bekommt allerdings auch der konkurrierende Standard H.264 bald einen performanteren Nachfolger.
„Duclair“ ist die vierte große Version der Softwarebibliothek. Aber schon die Versionsnummer hebt sie heraus: Erstmals signalisiert Google, dass die Software reif für den Produktiveinsatz ist. Zu früheren Versionen besteht keine Binärkompatibilität; Programme, die Googles Encoder oder Decoder nutzen, müssen also neu kompiliert werden.
Zu den neuen Merkmalen von VP8 1.0.0 zählt es, Videos in mehreren Auflösungen gleichzeitig zu erstellen. Den Geschwindigkeitsvorteil beim Dekodieren gibt WebM-Produktmanager John Luther mit 10,5 Prozent an. Beim Verschlüsseln liegt der Zuwachs qualitätsabhängig zwischen einem und erneut 10,5 Prozent. Die letztere Verbesserung sollte ihm zufolge insbesondere bei Anwendungen von Vorteil sein, die Videos in Echtzeit streamen.
Außer Updates des Software Development Kit und der eigentlichen Bibliothek libvpx hat Google auch eine Hardware-Version von VP8 erstellt, die Chiphersteller in ihre Prozessoren integrieren können.
Sowohl VP8 als auch H.264 dienen dazu, Videodateien möglichst klein zu halten, um sie leichter speichern und übertragen zu können. Ihr Hintergrund könnte aber unterschiedlicher nicht sein: Google möchte VP8 zusammen mit dem Audio-Codec Vorbis als WebM zu einem kostenlos nutzbaren Format machen, während hinter H.264 und HEVC die MPEG LA steht – also eine Vereinigung von Patentinhabern, darunter Apple, Microsoft und die Fraunhofer-Gesellschaft, die auf Lizenzeinnahmen als Teil ihres Geschäftsmodells setzen. Für sie ist VP8 eine Bedrohung, gegen die sie mit der Behauptung vorgehen, Googles Technik verletze Patente von zwölf der von ihr vertretenen Firmen.
WebM kommt bei YouTube zum Einsatz, aber darüber hinaus spielt es noch kaum eine Rolle im Web. An Browserherstellern hat Google Mozilla und Opera für sich gewonnen. Die neue, technisch fortschrittliche Version soll auch als Werbung in eigener Sache dienen. H.264 dagegen konnte zuletzt immens von Apples iOS profitieren, das Adobes Flash-Format ebenso wenig wie VP8 unterstützt.
HEVC wird auch als H.265 bezeichnet. Hinter seiner Entwicklung stehen die International Telecommunications Union (ITU) und die Motion Picture Experts Group (MPEG), die sich im Rahmen der International Organization for Standardization (ISO) treffen. Ihre gemeinsame Entwicklermannschaft heißt Joint Collaborative Team on Video Coding (JCT-VC). Diese Woche kommt sie im kalifornischen San Jose zu einem Treffen zusammen, das Intel, Microsoft und Sony sponsern.
Neben HEVC hat die JCT-VC auch zwei Projekte gestartet, die zu freien Codecs führen könnten: IVC und WebVC. WebVC ist ihr zufolge eine Basisversion von H.264, die VP8 das Wasser abgraben könnte.
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