Löschung von Daten auf Megaupload um mindestens zwei Wochen aufgeschoben

Die Daten des Filehosters Megaupload werden nun doch nicht wie ursprünglich geplant am Donnerstag, dem 2. Februar, gelöscht. Die beiden Hosting-Provider Carpathia Hosting und Cogent Communications haben sich bereit erklärt, die Daten mindestens zwei weitere Wochen zu erhalten, wie Megauploads Anwalt Ira Rothken mitteilte.

Nach der Beschlagnahme seiner Vermögenswerte und der Verhaftung der Manager war Megaupload nicht mehr in der Lage, seine Hosting-Provider zu bezahlen, so dass eine baldige Löschung unvermeidlich erschien. „Die Hosting-Firmen haben großzügig mehr Zeit gewährt, damit wir so etwas wie eine Abmachung mit den Behörden erreichen können“, sagte Rothken. Er verhandle derzeit mit Regierungsbehörden, um eine dauerhafte Lösung für die Nutzerdaten zu finden.

Der Anwalt argumentiert, dass die zur Löschung anstehenden Dateien auch Informationen enthalten könnten, die entscheidend für die Verteidigung der Megaupload-Manager sind. Es müsse eine Lösung gefunden werden, um sowohl mögliche Beweismittel zu erhalten als auch Daten der Nutzer zu schützen.

In ihrer Anklage wirft die Staatsanwaltschaft für den Eastern District von Virginia dem Filehoster vor, weltweit Milllionen von Nutzern Piraterie ermöglicht zu haben. In den virtuellen Schließfächern von Megaupload wurden aber nicht nur illegale Kopien von TV-Serien, Filmen, Musik und Software gespeichert, sondern auch private Daten und Arbeitsdokumente. Insgesamt wären laut Rothken rund 50 Millionen Anwender von einer Löschung betroffen.

Für die angestrebte Vereinbarung wäre zunächst die Kostenfrage zu klären. Das von Kim Schmitz gegründete Megaupload hat nach Behördenangaben mehr als 175 Millionen Dollar eingenommen. Bei Durchsuchungen in den USA und acht weiteren Ländern wurden Vermögenswerte in Höhe von rund 50 Millionen Dollar beschlagnahmt. Dem steht jedoch der den Medienunternehmen angeblich entstandene Schaden gegenüber, den das US-Justizministerium auf über 500 Millionen Dollar schätzt.

ZDNet.de Redaktion

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