Deutschland holt bei der Breitbandnutzung im internationalen Vergleich weiter auf. Inzwischen verfügen fast vier von fünf Haushalten (78 Prozent) über einen schnellen Internetzugang. Damit hat sich die Zahl der Breitbandanschlüsse nach Angaben des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) seit 2004 mehr als vervierfacht und beträgt nun 31 Millionen. Mit Platz sechs liegt Deutschland laut Zahlen von Eurostat klar über dem europäischen Durchschnitt.
„Die Breitbandstrategie des Bundes und die Milliarden-Investitionen der Netzbetreiber haben es ermöglicht, dass Deutschland bei der Breitbandnutzung inzwischen vorne dabei ist“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Schnelle Internetzugänge mit mindestens 1 MBit/s seien in Deutschland für über 99 Prozent der Haushalte verfügbar. Nur jeder fünfte Haushalt nutze dieses Angebot nicht.
„Für Zuwachs bei der Nutzung sorgten außerdem sinkende Preise bei gleichzeitig höheren Bandbreiten“, erklärt Rohleder. Immer höhere Geschwindigkeiten und die Kombination von Fernsehanschluss, Internetzugang sowie Telefonie machten die Paketangebote für immer mehr Kunden attraktiv.
Laut Bundesnetzagentur haben die TK-Unternehmen zwischen 1998 und 2010 über 93 Milliarden Euro in den Ausbau der Netze investiert. „Für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist die flächendeckende Verfügbarkeit von schnellen Internetverbindungen unverzichtbar“, so Rohleder. Wichtige Zukunftsprojekte, wie intelligente Strom- und Verkehrsnetze, seien auf ein leistungsfähiges Breitbandnetz angewiesen.
Die Bundesregierung will durch die Breitbandstrategie den Ausbau der Infrastruktur beschleunigen. Mit der Erweiterung der Mobilfunknetze um den Standard LTE (Long Term Evolution) sollen die letzten „weißen Flecken“ der Breitbandversorgung geschlossen werden. In einem zweiten Schritt wird die Entwicklung zu deutlich höheren Geschwindigkeiten forciert. Im Jahr 2014 sollen 75 Prozent aller deutschen Haushalte Zugang zu Anschlüssen mit mindestens 50 MBit/s haben.
Führend bei Breitbandnutzung sind im EU-Vergleich die skandinavischen Länder Schweden (86 Prozent) und Dänemark (84 Prozent). Dahinter folgen die Niederlande und Großbritannien mit je 83 Prozent sowie Finnland mit 81 Prozent. Deutschland lässt auf Platz sechs Länder wie Belgien (74 Prozent), Österreich (72 Prozent) und Frankreich (70 Prozent) hinter sich.
Eurostat führt jährliche Erhebungen zur ITK-Nutzung in Haushalten und in Unternehmen durch. EU-weit liegt die Stichprobe für die Befragung bei über 200.000 Personen. Breitband richtet sich laut Eurostat nach der Art der Internetverbindung und nicht nach der Geschwindigkeit. Breitbandtechnologien sind beispielsweise DSL, ADSL, VDSL, Kabel, Satellit sowie UMTS.
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