EU startet Kartelluntersuchung gegen Samsung

Die EU-Kommission hat mit einer wettbewerbsrechtlichen Prüfung von Samsung begonnen. Dabei soll eruiert werden, ob die Koreaner einige ihrer Patentrechte missbraucht haben, um den Wettbewerb auf europäischen Mobilfunkmärkten zu verzerren. Damit würde Samsung gegen das EU-Wettbewerbsrecht verstoßen, wie die Behörde mitteilte.

1998 hatte Samsung gegenüber dem European Telecommunications Standards Institute (ETSI) das unwiderrufliche Versprechen abgegeben, alle grundlegenden Patente, die europäische Mobilfunkstandards betreffen, zu „fairen, vernünftigen und nicht diskriminierenden Bedingungen“ (FRAND) zu lizenzieren. 2011 versuchten die Koreaner, Verkaufsverbote in mehreren Mitgliedsländern abzuwenden – auf Basis von Verletzungen einiger als „essentiell“ eingestuften Patente.

Die EU-Kommission will jetzt herausfinden, ob Samsung seine dominante Position am Markt ausgenutzt und damit gegen Artikel 102 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (PDF) verstößt. Dieser verbietet etwa die „Anwendung unterschiedlicher Bedingungen bei gleichwertigen Leistungen gegenüber Handelspartnern, wodurch diese im Wettbewerb benachteiligt werden“. EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia hatte vergangenen Monat betont, er wolle sicherstellen, dass Patente nicht dazu genutzt würden, das Wachstum von Rivalen zu beeinträchtigen.

Unterdessen hat das Oberlandesgericht Düsseldorf Samsung den Verkauf seiner Tablets Galaxy Tab 10.1 und Galaxy Tab 8.9 in Deutschland untersagt (Az.: I 20 U 175/11 und I 20 U 126/11). Die Richter sind der Meinung, Samsungs Tablets seien Nachahmungen des iPad und verstießen damit gegen das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (Paragraf 4 Artikel 9b). Apples eingetragene Geschmacksmuster sehen sie aber nicht als verletzt an. Deshalb gilt das Urteil auch nur für die Bundesrepublik und nicht für die Europäische Union.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

3 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

6 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

7 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

7 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

7 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

1 Woche ago