Es ist kein Geheimnis: Green-IT-Projekte sind für Unternehmen nur dann interessant, wenn sie sich auch wirtschaftlich lohnen. Für Rechenzentren gibt es inzwischen sehr gute Beispiele, die genau belegen, welche Maßnahmen dafür nötig sind und wie sie sich auszahlen. Mit der Studie „Roadmap Ressourceneffiziente-Computerlösungen 2020„, die das Borderstep Institut in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), dem Umweltbundesamt und dem Bitkom kürzlich veröffentlicht hat, sollten vergleichbare Ansätze für den Büroarbeitsplatz vorgelegt werden.
Bis zum Jahr 2020, so die Autoren der Studie, wachse der Bestand von Arbeitspatzcomputern von derzeit 26,5 Millionen auf rund 37,5 Millionen Geräte an. Obwohl immer mehr energieeffiziente Geräte auf den Markt kommen, führe der weiterhin übliche Einsatz von PCs dazu, dass der Energieverbrauch auch künftig ansteigt.
Würden Unternehmen, Behörden und Bildungseinrichtungen verstärkt auf Notebooks, Thin Clients und Mini-PCs setzen, die für den überwiegenden Teil aller Office-Anwendungen völlig ausreichen, könnten sie dazu beitragen, erheblich Energie und Material einzusparen. Neben Material und Strom – die Studie ermittelt Einsparungen von knapp 20 Euro pro Arbeitsplatz im Jahr – könnten Unternehmen und Behörden vor allem Administrationskosten senken, ihre Systeme sicherer machen und nebenbei einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
„Unsere Roadmap-Studie zeigt einen klaren Trend zur Zentralisierung von IT-Lösungen. Sie zeigt auch auf, welche Geräte Unternehmen einsetzen können, um diesem Trend gerecht zu werden“, erklärt Ralph Hintemann, Mitautor der Studie und Senior Researcher am Borderstep Institut. „Thin Clients werden dabei eine große Rolle spielen, da sie sich als schlanke Endgeräte unter diesen Voraussetzungen geradezu aufdrängen.“
Aber Stopp! 20 Euro pro Jahr und pro Arbeitsplatz? Ist das wirklich attraktiv? Selbst bei den günstigen Szenarien – etwa bei Banken – sind bis zum Jahr 2020 lediglich etwas mehr als 30 Euro drin. „Gemessen am gesamten IT-Budget ist das ein Rundungsfehler hinter dem Komma“, sagt Wolfgang Schwab Senior Advisor und Program Manager Efficient Infrastructure bei der Experton Group. „Ein Projekt anzustoßen, wo es fast nichts zu sparen gibt, macht keinen Sinn.“
Und wegen der eingesparten CO2-Tonnen, wird sich kaum ein mittelständisches Unternehmen auf diese Sache einlassen. „Das kommt nur für große Unternehmen in Frage, die sich diesen Luxus aus Image-Gründen leisten können“, sagt Giorgio Nebuloni, Senior Advisor bei IDC.
Thin Clients bleiben eine Nische
Zudem müsse man die Investitionen berücksichtigen. „Es geht ja nicht nur allein damit getan, Thin Clients zu kaufen“, gibt Nebuloni zu bedenken. „Für eine Virtual-Desktop-Infrastruktur braucht man größere Server und relativ schnelle und teure Storagegeräte im Backends.“
Auch müsse man die Frage berücksichtigen, was ein Unternehmen tun müsse, um das Thin-Client-Szenario zu realisieren. „Fakt ist, dass PCs durch den technischen Fortschritt von alleine sparsamer mit Energie umgehen“, sagt Schwab. „Diesen Effekt nehmen die Unternehmen gerne mit. Aber dass sie massiv in Thin Clients investieren, sehen wir nicht.“ Laut einer Mitte 2011 veröffentlichten Experton Studie sei Client-Virtualisierung nach wie vor eine Nische.
Und sie wird es auch bleiben. Denn ein wesentlicher Trend, der den Markt derzeit so richtig treibt, fehlt in der Studie: Tablets. Ein Trend, der gerade in Fahrt kam, als die Studie fast abgeschlossen war. „Dass die Absatzzahlen für PCs in Zukunft rückläufig sind, glaube ich sofort“, sagt Experton-Mann Schwab. „Aber sie werden durch mobile Endgeräte ersetzt und nicht durch Thin Clients.“ Dadurch fehle in der Studie auch die Infrastruktur mit Mobile-Device-Management-Lösungen, die im Rechenzentrum ihre Spuren hinterlassen. Smartphones finden ebenfalls keine Berücksichtigung, obwohl sie sich immer mehr zu vollwertigen Rechnern entwickeln.
Impulse aus dem öffentlichen Sektor
„Smartphones und Tablets ersetzen keine Arbeitsplatzgeräte“, argumentiert Hintemann. „Deshalb waren sie nicht Gegenstand unsere Studie. Was für uns mehr zählte, war der Trend, dass IT an Arbeitsplätzen zukünftig zentral bereitgestellt wird.“ Zwar würden die meisten Unternehmen kaum aus Energiekosten und erst recht nicht wegen des geringeren Kohlendioxid-Ausstoßes auf Thin Clients setzen, räumt der Bordestep-Mann ein. Aber die einfachere Administration und die höhere Sicherheit sprächen eindeutig dafür.
Hintemann setzt bei der Green-Office-Computing-Kampagne zunächst vor allem auf die Politik, spricht den öffentlichen Sektor. „Wir erhoffen uns, dass im Rahmen der Energiewende Impulse, die sich dann auf die Wirtschaft auswirken. Es ist immerhin ein Atomkraftwerk, das zu Lasten der beruflichen Arbeitsplätze geht.“ Erste Anzeichen für dafür sieht auch IDC. „Die größten Thin-Client-Projekte sind im öffentlichen Sektor zu beobachten“, berichtet Nebuloni. Aber auch für Banken seien Thin-Client-Projekte ein Thema.
Dennoch bleibt die Frage nach dem wirtschaftlichen Nutzen der entscheidende Knackpunkt, an dem sich Green Office Computing messen lassen muss. Und jährlich 20 Euro pro Arbeitsplatz sind wenig überzeugend.
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