Neil Young will mit Apple an Musikprojekt gearbeitet haben

Rockmusiker Neil Young hat in einem Interview erzählt, dass er mit Apple und dessen CEO Steve Jobs an einem Projekt rund um Musik-Downloads in Studioqualität gearbeitet habe. All Things Digital zitiert auch seine Schelte für MP3, das nur „5 Prozent der Daten der ursprünglichen Aufnahme“ enthalte. Stattdessen wollte man „hochauflösende“ digitale Tracks anbieten, die auch die restlichen 95 Prozent enthielten.

Ein Problem solcher Dateien wäre ihre Größe. Young schlägt vor, eine Downloadzeit von 30 Minuten pro Song anzusetzen. Hersteller könnten für einen solchen Dienst ein eigenes Gerät fertigen, das Platz für rund 30 Alben böte – etwa in der Art eines iPod.

Young zufolge kam es zu einem Treffen unter anderem mit Steve Jobs, um seine Idee zu diskutieren; man habe „gemeinsam daran gearbeitet“, aber es sei „nicht viel“ herausgekommen. Jobs war laut Young ein großer Anhänger von Schallplatten aus Vinyl, auch wenn sein Unternehmen als Vorreiter des digitalen Musikvertriebs gilt. „Steve Jobs war ein Pionier der digitalen Musik, und sein Erbe ist gewaltig. Aber wenn er nach Hause ging, hörte er Vinyl. Und Sie müssen mir glauben, wenn er lang genug gelebt hätte, hätte er Projekte wie meines gestartet.“

Apple wollte Youngs Ausführungen nicht kommentieren. Im Februar vor einem Jahr hatte es aber schon einmal einen Bericht von CNN gegeben, Apple und einige seiner Konkurrenten sprächen mit den Plattenstudios über den Vertrieb von hochwertigen Audioaufnahmen in 24-Bit-Qualität. Es werde dann einen Preisaufschlag geben, und Hardware-Hersteller wie Apple müssten zudem Anpassungen vornehmen.

Apple bietet als höchste Qualitätsstufe in iTunes derzeit 256 KBit/s an. Sie war 2007 im Zuge von iTunes Plus eingeführt worden – zunächst nur zusammen mit EMI, später auch für Songs anderer Labels. Seit 2009 ist das komplette Angebot in dieser Qualität verfügbar. Zusätzlich verfügt Apple über ein proprietäres „verlustfreies“ Format namens ALAC, das seit Ende letzten Jahres quelloffen ist. Im Gegensatz zu dem von Young vorgeschlagenen Studioformat bezieht sich „verlustfrei“ hier aber nur darauf, dass alle Daten einer CD zur Verfügung stehen.

ZDNet.de Redaktion

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