LivingSocial macht 2011 über 500 Millionen Dollar Verlust

Nach Angaben von Amazon, das an LivingSocial beteiligt ist, hat der Schnäppchendienst vergangenes Jahr 558 Millionen Dollar Verlust gemacht. Es hat den Wert seiner Anteile auf 208 Millionen Dollar festgesetzt, was einem Buchwert von 671 Millionen Dollar gleichkommt, wie Bloomberg festhält.

LivingSocial hatte 2011 einen Umsatz von 245 Millionen Dollar gemeldet, wie aus einem bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Dokument hervorgeht. Eine Quelle hat der Washington Post verraten, dass der Schnäppchendienst insgesamt 750 Millionen Dollar eingenommen habe, der Großteil sei aber gleich an seine Handelspartner weitergereicht worden, weshalb nur 245 Millionen Dollar übrig geblieben seien.

Der Verlust setzt sich laut dem SEC-Dokument aus 868 Millionen Dollar operativen Kosten und 117 Millionen Dollar zusätzlichen Ausgaben zusammen. Seit seinem Start hat das Schnäppchenportal nach Angaben der Washington Post mehr als 63 Millionen Gutscheine verkauft.

Anfang Dezember hatte LivingSocial bei der SEC eine Finanzierungsrunde über 400 Millionen Dollar angemeldet. Damit wurde der Unternehmenswert auf rund 6 Milliarden Dollar beziffert. Ursprünglich soll der Dienst aber einen Börsengang in Höhe von einer Milliarde Dollar angepeilt haben, war dann aber aufgrund der schlechten Finanzlage zurückgeschreckt. Auch Marktführer Groupon musste seinen IPO mehrfach verschieben.

Amazon hatte sich Anfang Dezember 2010 mit 175 Millionen Dollar bei LivingSocial eingekauft. Vergangenen Juni startete der Onlinehändler mit AmazonLocal sein eigenes Gutscheinportal nach dem Vorbild von Groupon: Nutzer abonnieren E-Mail-Nachrichten und erhalten dafür Sonderangebote für Waren und Dienstleistungen. Die Schnäppchen steuert LivingSocial bei.

Im dritten Quartal 2011 bewertete Amazon seinen Anteil an LivingSocial laut Bloomberg mit 192 Millionen Dollar.
Seine Aktie
fiel nach der gestrigen Bekanntgabe der Quartalszahlen um 7,7 Prozent (14,98 Dollar) auf 179,46 Dollar.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago