Schnell informiert: Live-Tile-Apps für Windows Phone 7

Microsoft war spät dran auf dem Smartphone-Markt: Nach dem Scheitern von Windows Mobile konnten die Redmonder erst Ende 2010 ein einigermaßen modernes Smartphone-Betriebssystem präsentieren. Zwar fehlten anfangs zahlreiche wichtige Funktionen wie Multitasking, ein Feature kam aber auch bei Kritikern gut an: die Live Tiles auf dem Startscreen.

Die Kacheln vereinen die Funktion von Icon und Widget. Sie sind in der Lage, auch relativ komplexe Informationen wie Börsenkurse, einen Countdown oder die Punktzahlen von Foursquare anzuzeigen. iOS stellt dagegen nur Zahlen dar, etwa eingegangene Mails, und unter Android muss man dafür ein eigenes Widget auf dem Screen platzieren.

Anfangs wurden die Live Tiles aber nur von wenigen Drittanwendungen genutzt, da sie nur über das Push-Verfahren mittels Cloud-Dienst verändert werden konnten. Dessen Betrieb war vielen Entwicklern aber zu aufwändig und zu teuer. Seit dem im Oktober 2011 eingeführten Mango-Update lassen sich die Kacheln auch durch Hintergrunddienste befüllen. Seitdem ist die Anzahl der Live-Tile-Anwendungen enorm angewachsen.

Beschränkungen der Live Tiles

Bei den Live Tiles von Windows Phone gibt es aber nach wie vor einige Beschränkungen: Ihr Inhalt kann quasi beliebig verändert werden, beispielsweise mit Schrift oder kompletten Bildern. Aber beim von vielen Entwicklern bevorzugten Verfahren auf Basis eines Hintergrunddienstes klappt das nur alle 30 Minuten. Echtzeitinfos findet man auf den Live Tiles daher nicht.

Die 30-Minuten-Vorgabe ist Teil des Windows-Phone-Anwendungsframeworks. Eine häufige Änderung mehrerer Tiles würde die ohnehin schon eher knappe Akkulaufzeit eines Smartphones weiter verkürzen. Denn jede Aktualisierung eines Live Tile benötigt Rechenzeit und in vielen Fällen auch Bandbreite. Daher hat sich Microsoft für diesen Kompromiss entschieden.

Ein häufigere Aktualisierung ist per Push möglich, was aber von vergleichsweise wenigen Apps genutzt wird. Programmierer der oft kostenlosen Apps scheuen die Kosten für den Server und nicht notwendige Bandbreite.