Verisign räumt Datenverlust nach Hackerangriff ein

Unbekannte sind 2010 wiederholt in Computersysteme von Verisign eingedrungen. Das geht einem Bericht von Reuters zufolge aus Unterlagen hervor, die das Unternehmen bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht hat. Demnach hatten die Täter Zugang zu Informationen auf einem Teil der Computer und Server von Verisign.

Nach Angaben des Unternehmens waren die Server, auf denen das Domain-Name-System-Netzwerk (DNS) läuft, nicht betroffen. Dabei handelt es sich um Server, die Nutzer zur richtigen Website leiten, wenn eine Internetadresse eingegeben wird. Eine Kompromittierung des DNS-Systems würde es einem Angreifer erlauben, Internetnutzer auf schädliche Websites umzuleiten oder E-Mails abzufangen.

Den Hackerangriff führt Verisign in den Börsenunterlagen unter „Risikofaktoren“ auf. Den Dokumenten zufolge wurden die Einbrüche „nicht ausreichend an das Management gemeldet.“ Verisigns Information Security Group wusste schon 2010 von den Angriffen – die Unternehmensführung erst im September 2011.

„Aufgrund der Art der Angriffe können wir nicht versprechen, dass unsere Gegenmaßnahmen ausreichend sind, um künftige Attacken zu vereiteln oder künftige Datenverluste zu verhindern“, teilte Verisign der SEC mit. Es sei bisher kein Missbrauch der Daten bekannt. Es könne aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass die gestohlenen Informationen schon benutzt wurden oder noch benutzt werden.

Unklar ist, ob der Einbruch auch den Geschäftsbereich SSL-Zertifikate (Secure Socket Layer) betraf, den Verisign 2010 an Symantec verkauft hatte. Symantec-Sprecherin Nicole Kenyon sagte Reuters, es gebe bisher keine Hinweise darauf, dass die Systeme für die Erstellung von SSL-Zertifikaten involviert waren.

Der Vorfall erinnert an einen Cyberangriff, den RSA im vergangenen Jahr öffentlich gemacht hatte. Damals waren Daten über das Authentifizierungssystem SecurID entwendet worden. Auch die Unternehmen GlobalSign, DigiNotar und Comodo, die ebenfalls Sicherheitszertifikate für Websites ausstellen, waren im vergangenen Jahr Ziel von Hackerangriffen.

ZDNet.de Redaktion

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