Mehr Leistung im WWW: Nginx statt Apache nutzen

Apache ist der unangefochtene Marktführer bei Webservern. Laut Netcraft-Statistik wurden im Januar 2012 57,93 Prozent aller aktiven Sites mit dem HTTP-Server betrieben.

Aber der Marktanteil von Apache sinkt ebenso wie der von Microsoft IIS. Im Dezember 2011 liefen noch 58,21 Prozent aller aktiven Websites unter Apache. Wichtigster Aufsteiger ist Nginx (gesprochen: Engine X). Im Januar erreicht der Newcomer 12,18 Prozent Marktanteil und verweist Microsoft IIS auf Platz drei. Die Software aus Redmond muss sich mit 12,14 Prozent zufrieden geben.


Im Januar hat Nginx (grüne Linie) seinen Konkurrenten IIS (rote Linie) erstmals auf Platz drei verwiesen (Grafik: Netcraft).

Der Grund für den Erfolg liegt darin, dass Nginx bei hoher Last schneller als Apache ist und insbesondere deutlich weniger Speicher verbraucht. Zudem gilt das Produkt des Russen Igor Sysojew als äußerst robust und überzeugt durch zahlreiche Features und hohe Flexibilität.

Ursprünglich war Nginx eine Auftragsentwicklung für die russische Suchmaschine Rambler. Heute kommt der Open-Source-Webserver mit BSD-Lizenz auch bei großen Websites zum Einsatz, die hohe Verfügbarkeit erzielen müssen, etwa Facebook, Intel, Wikimedia, WordPress und SourceForge.

Während Apache für jeden HTTP-Request einen neuen Thread oder Prozess öffnet, arbeitet Nginx eventorientiert und beantwortet die Anfragen seiner Clients mit nur wenigen Prozessen und Threads. Das spart Hauptspeicher und Zeit. Für 10.000 gleichzeitige HTTP-Abfragen braucht Nginx nur etwa 2,5 MByte RAM.

Große Websites können auf diese Weise Serverhardware und damit Geld sparen. Auch kleine Websites mit knappen Ressourcen, etwa auf virtuellen Servern, können steigenden Traffic mit einem Umstieg von Apache auf Nginx abfangen, ohne leistungsfähigere Hardware kaufen oder mieten zu müssen.

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ZDNet.de Redaktion

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