Das russische Start-up Nginx hat damit begonnen, seine Webserver-Software kommerziell zu nutzen. Es bietet jetzt Supportverträge rund um seinen Open-Source-Webserver an, die Installation, Konfiguration, Tuning und Wartung umfassen. Unternehmen können zwischen drei Abstufungen wählen: Essential, Advanced und Premium, die mit drei oder zwölf Monaten Laufzeit erhältlich sind.
Das Unternehmen, dessen Name sich „Engine X“ ausspricht, erklärt diese drei Modelle wie folgt: „Abonnenten von Advanced und Premium erhalten Hilfestellung bei Design, Implementierung und Optimierung. Die Entwicklung für sie hat zudem Priorität. Premium-Kunden erhalten außerdem Zugriff auf eine Reihe zusätzlicher Anpassungsmöglichkeiten.“ Zusätzlich zu diesem für Open-Source-Firmen typischen Service-Geschäft ist das Unternehmen ab sofort auch als Berater aktiv.
Nginx gilt als ernsthafter Konkurrent von Apache als Webserver. Laut den Zahlen von Netcraft konnte es kürzlich auf Platz zwei der beliebtesten Webserver vorrücken, indem es Microsofts Internet information Services (IIS) überholte. Gründer Andrej Alexejew glaubt, dass dies an Nginx‘ überlegener Technik liegt: „Für ältere Architekturen wie die von Apache werden hunderttausende gleichzeitiger Nutzer schnell zum Problem. Mit Nginx sind so viele Verbindungen zu einem Hardware-Server handhabbar.“
Für das laufende Jahr hat Nginx Andrejew zufolge einige weitere Projekte. So soll es Erweiterungen als zusätzliche Einnahmequelle geben. Technisch will man sich durch eine Integration von Googles Protokoll SPDY und des Serverside-JavaScript-Projekts Node.js verbessern.
Nginx setzen etwa Facebook, Hulu, Yandex, Mail.ru, Zappos, Intel und Dropbox ein. Den ersten Entwurf des Codes hatte der heutige Chief Technology Officer geschrieben, Igor Sysojew. Das Unternehmen beschäftigt derzeit neun Mitarbeiter. Eine erste Investitionsrunde hatte im Oktober 3 Millionen Dollar in die Kasse gebracht.
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