Mit dem Smartphone lassen sich nicht nur Aktienkurse abrufen, sondern auch Konten abfragen, Bankgeschäftige erledigen und ausrechnen, was der Kredit, den der Finanzberater schön zu reden versucht, wirklich kostet.
Dazu benötigt man allerdings die richtige App. Recht dünn gesät sind derzeit noch Homebanking-Apps, mit denen man von unterwegs Kontostände abrufen und Überweisungen tätigen kann. Das ist umso bedauerlicher, da es bisher auch noch kaum für mobile Geräte optimierte Banken-Websites gibt.
Android-User werden beispielsweise lediglich fündig, wenn sie ein Konto bei der Commerzbank, einer Sparkasse oder einer Volks- und Raiffeisenbank besitzen. Auch die BW-Bank bietet eine App an, was einen gewissen Herrn Wulff sicherlich freut. Die meisten anderen Banken haben jedoch nichts oder nur eine Mogelpackung im Angebot, etwa die
Deutsche Apotheker- und Ärztebank: Sie bietet eine App an, die Geldautomaten und Filialen findet. Will man jedoch ins Homebanking wechseln, öffnet sich nur ein Browserfenster.
Abhilfe schafft in vielen Fällen Starmoney Mobile Banking. Es ist verfügbar für Android, Blackberry, iPhone, iPad, Symbian und Windows Phone 7. Das Programm kostet allerdings einmalig 3,99 Euro. Es basiert auf HBCI und ist zu vielen Banken kompatibel.
Dazu zählen die Sparkassen, die Volk- und Raiffeisenbanken, die Deutsche Bank, die Postbank, die ING DIBA und die Hypovereinsbank (Unicredit Bank). Nicht unterstützt werden allerdings die Commerzbank oder die Targobank (vormals Citibank). Auf der Homepage des Herstellers Starfinanz lässt sich per BLZ-Eingabe überprüfen, mit welche Banken die Software genutzt werden kann.
ZDNet findet heraus, dass Starmoney dieselbe App auch für einmalig 0,79 Euro (0,99 Euro für Windows Phone 7) anbietet. Sie heißt S-Banking und enthält ein Sparkassen-Branding. Wem es nichts ausmacht, im Homescreen auf ein Sparkassen-Symbol zu tippen, um die Konten bei seiner Bank zu verwalten, kann ein paar Euro sparen.
Das Abrufen von Kontoständen und Umsätzen macht keine Probleme. ZDNet gibt die Homebanking-Zugangsdaten eines Kontos bei der Hypovereinsbank ein, die anstandslos akzeptiert werden. Für das Konto verschickt die Hypovereinsbank die TANs normalerweise per SMS. Das SMS-TAN-Verfahren verweigert die App jedoch, weil es sicherheitstechnisch nicht zu verantworten ist, dass eine TAN an das Mobiltelefon gesandt wird, auf dem man die Anwendung ausführt. Nach Eingabe einer TAN aus einer alten Liste der Bank, führt die App Überweisungen und andere Transaktionen problemlos aus.
Für iPhone- und iPad-User bietet die App finanzblick HD Lite mehr Funktionen als nur Homebanking. Sie erlaubt es, Zahlungsvorgänge zu kategorisieren, etwa Lebensmittel oder Benzin. Es ist möglich, persönliche Limits festzulegen, und festzustellen, wie viel Budget man für bestimmte Kategorien noch übrig hat.
Auf diese Weise lassen sich die kompletten persönlichen Finanzen zu verwalten. Einige Funktionen sind allerdings nur in der kostenpflichtigen Vollversion vorhanden. Wie auch bei Starmoney kann man anhand der Bankleitzahl überprüfen, welche Geldinstitute unterstützt werden.
Geldautomaten
Wer unterwegs Bargeld braucht, benötigt einen Geldautomaten in der Nähe – möglichst von einer Bank, bei der er keine Gebühren zahlt. In den App-Stores und Markets der Gerätehersteller gibt es dafür viele Apps, die aber größtenteils nicht gut funktionieren.
Im Android-Market befindet sich beispielsweise der Bank und Geldautomaten Sucher. Das Programm funktioniert im Prinzip nicht schlecht und hat viele Automaten in Deutschland, Österreich sowie sechs weiteren westeuropäischen Ländern verzeichnet. Allerdings ist bei einigen Automaten nicht angegeben, von welcher Bank sie betrieben werden. Außerdem nimmt die Karte zu viel Platz auf dem Bildschirm ein, so dass man nur schwer in der Liste der Automaten navigieren kann.
ZDNet empfiehlt daher die App Das Örtliche. Sie findet nicht nur Geldautomaten, sondern auch Notapotheken, Hotels, Restaurants und vieles mehr. Sie ist verfügbar für iOS, Android, Blackberry, Windows Phone 7 und WebOS (HP Touchpad).
Die Standorte werden auf einer Karte dargestellt und es lässt sich auch eine Route berechnen. Allerdings ist keine Integration in Turn-by-Turn-Navigationsprogramme integriert, etwa in die Google-Navi-App.
Immobilienfinanzierung
Wer plant, eine Immobilie zu erwerben, ganz gleich ob zur Eigennutzung oder als Investitionsobjekt, sollte sich die kostenlose App Finanzplaner Baufinanzierung von Immobilienscout 24 besorgen. Sie berechnet nicht nur Finanzierungen und Renditen, sondern gibt auch einen Überblick über aktuelle Zinssätze. Diese sollten aber nur als Anhaltspunkt dienen. Verhandlungen mit einer Bank lohnen sich meist. Dauer und die Höhe der monatlichen Belastung einer Baufinanzierung hängen in hohem Maße von den Zinsen und den Finanzierungsbedingungen ab
Außerdem gibt die App wertvolle Tipps und Hinweise und erstellt eine persönliche Checkliste mit Dingen, die es beim Kauf einer Immobilie zu beachten gibt. Darüber hinaus gibt es wertvolle Informationen zum Thema Immobilien in einem Lexikon. Die App ist für Android und iOS verfügbar.
Aktienanlagen
Apps und Widgets, die Aktienkurse anzeigen, gibt es im Überfluss. Meist sind bereits mehrere solcher Apps auf dem Gerät vorinstalliert. Professionelle Anleger brauchen aber mehr Funktionalität.
Wichtig sind beispielsweise Musterportfolios, die die Entwicklung des Vermögens einer realen oder fiktiven Anlage berechnen. Auch Schwellenwerte für Benachrichtigungen sind unverzichtbar, wenn der Kurs eines Wertpapiers einen bestimmten Wert über- oder unterschreitet. Darüberhinaus benötigen Profis aktuelle Unternehmensnachrichten.
Eine der besten Apps für diese Funktionen ist Finanzen100 Börse. Sie ist verfügbar für Android, iPad und iPhone. Die App unterstützt Realtimekurse und bietet News zu Unternehmen und anderen Finanzthemen aus über 12.500 Quellen. Die Android-Version kann zudem noch zahlreiche Widgets auf dem Homescreen anzeigen.
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