Kodak stellt Kamerageschäft ein

Eastman Kodak stellt bis Ende Juni den Verkauf von Digitalkameras, Videokameras und digitalen Bilderrahmen ein. Stattdessen will sich das Traditionsunternehmen auf die Lizenzierung der Marke „Kodak“ und seiner Patente konzentrieren, heißt es in einer Ankündigung.

Für Endverbraucher beschränkt sich das Angebot demnach künftig auf Foto-Kiosk-Systeme im Einzelhandel, Inkjet-Drucker und den Online-Dienst Kodak Gallery. Zudem will der Konzern am Geschäft mit analogen Filmen und Fotopapier festhalten.

„Seit einiger Zeit hat Kodak die Strategie verfolgt, die Margen im Kamerageschäft durch die Eingrenzung des Produktportfolios und der Verkaufsstellen zu verbessern“, sagte Pradeep Jotwani, Präsident des Bereichs Consumer Business bei Kodak. „Die heutige Ankündigung ist angesichts unserer Auswertung der Branchentrends die logische Fortsetzung dieses Prozesses.“

Kodak gilt durch die Entwicklung von Kameras für Verbraucher vor mehr als hundert Jahren als einer der Pioniere des Kamerageschäfts. Danach war das Unternehmen lange Zeit bei Bildtechnologie führend. Nach dem Aufkommen der Digitalfotografie schaffte es Kodak allerdings nicht mehr, mit der Konkurrenz Schritt zu halten. Auch Smartphones wie das iPhone, die für Schnappschüsse geeignet sind, wirkten sich negativ auf die Nachfrage aus.

Trotz aller Bemühungen um ein Kehrtwende musste das Unternehmen im vergangenen Monat Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragen. Ein Massedarlehen über 950 Millionen Dollar soll die Fortführung des Geschäftsbetriebs während der Umstrukturierung gewährleisten.

Die Neuausrichtung auf die Vergabe von Lizenzen ist keine Überraschung. Kodak hält rund 1100 Patente, die sich überwiegend mit Digitalfotografie befassen, und immer mehr Firmen zeigen Interesse an diesem geistigen Eigentum. Um weitere Lizenznehmer zu gewinnen und den Wert seiner Schutzrechte zu demonstrieren hatte Kodak im Januar Klage gegen Apple, HTC und Samsung eingereicht. Sie setzen Kodaks Kameratechnologien angeblich unerlaubt in ihren Produkten ein.

ZDNet.de Redaktion

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