Google arbeitet angeblich an Home Entertainment System mit Cloudanbindung

Google entwickelt derzeit ein Home Entertainment System, das es unter eigenem Namen vermarkten will. Mit ihm soll es möglich sein, „Musik drahtlos in verschiedene Räume zu streamen“, wie das Wall Street Journal unter Berufung auf mit den Plänen des Unternehmens vertrauten Quellen berichtet. Google selbst wollte sich dazu nicht äußern.

Die Zeitung spricht von einem bedeutenden Strategiewechel: Es sei Googles erster ernsthafter Versuch, Unterhaltungselektronikgeräte unter seinem eigenen Markennamen zu entwickeln und zu vertreiben. Frühere Anläufe in diese Richtung waren nicht vom gewünschten Erfolg gekrönt. Beispielsweise gilt Google TV, eine Software für Smart-TVs und andere internetfähige Geräte, bisher als Flop. Auch das sogenannte Google Phone, das von HTC gebaute Nexus One, war kein kommerzieller Erfolg. Allerdings verhalf es dem Mobilbetriebssystem Android zum Durchbruch.

Bei Nexus One und Google TV war der Suchanbieter Partnerschaften mit Hardwareherstellern eingegangen. Diesmal plant er laut WSJ einen Alleingang. Das Unternehmen ist durchaus in der Lage, auch Hardware zu entwickeln. Das beweist etwa sein hauseigenes innovatives Serverdesign.

Im Mai 2011 hatte Google auf der Entwicklerkonferenz I/O das Android@Home-Projekt vorgestellt, mit dem sich theoretisch der gesamte Haushalt steuern lässt – vom Bewässerungssystem im Garten, über die Stereoanlage, bis hin zur Beleuchtung. Ein Teil davon ist „Project Tungsten“. Dabei geht es um Kombigeräte, die einerseits ein Hub für verschiedene andere Geräte wie die heimische Stereoanlage sind, andererseits auch eine Schnittstelle zum Clouddienst Google Music bieten. Dank eines Tungsten-Hubs kann man die bei Google Music gespeicherten Songs direkt auf die heimische Stereoanlage streamen. Hat man Lautsprecher in mehreren Räumen, lässt sich auch steuern, wo im Haus die Musik ausgegeben werden soll.

Das vom WSJ erwähnte Home Entertainment System könnte eine Weiterentwicklung von Project Tungsten sein. Sollte es wirklich auf den Markt kommen, droht Anbietern ähnlicher Audiolösungen wie Sonos oder Bose demnächst starke Konkurrenz.

ZDNet.de Redaktion

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