Einer Managerin von Motorola Mobility zufolge ist die Vielzahl verfügbarer Hardware daran Schuld, dass Android-Updates für ältere Modelle so lange dauern. Der Code werde immer nur für das jüngste Nexus-Modell optimiert, das Google selbst einsetze, sagte Christy Wyatt, Senior Vice President und General Manager der Enterprise Business Unit, gegenüber PCmag.com. Die Anpassung müsse jeder Hersteller selbst machen.
„Der Rest des Android-Ökosystems bekommt den Code auch erst zu sehen, wenn Sie ihn sehen. Hardware ist die längste Stange in diesem Zelt. Schließlich gibt es mehrere Chipsätze und verschiedene Frequenzbänder für unterschiedliche Länder. Das ist eine große Maschine, die da in Schwung gebracht werden muss.“ Sie verstehe, dass Kunden ihre Updates lieber schneller wollten, sagte Wyatt, aber der Prozess sei kompliziert. Erst müsse man die Hardware unterstützen, dann Anpassungen der eigenen Software vornehmen und schließlich das Paket von den Providern zertifizieren lassen.
Man könne leider auch nicht immer klare Termine nennen, da nicht jeder Provider jedes Update wirklich wolle. Manchmal mische sich der Netzpartner auch in den Zeitplan ein.
Wyatt wies darauf hin, dass ein Update für Windows Phone leichter auszurollen sei, da Microsoft immer nur einen Chipsatz unterstütze. Dennoch werde Motorola weiter allein auf Android setzen. Außerdem habe man die Updates oft schneller als die direkte Konkurrenz.
Abschließend betonte die Managerin, dass sich Motorola auf Ice Cream Sandwich freue. Es werde nicht nur den Kaufanreiz erhöhen, sondern biete einfach neue Möglichkeiten, die einem Desktop ähnlich seien. Motorolas zusätzlich eingebautes Linux-Derivat Webtop werde dann vielleicht nicht mehr nötig sein.
Motorolas Konkurrent HTC hat gerade mitgeteilt, dass seine ersten Smartphones Ice Cream Sandwich ab März bekommen, allerdings zunächst nur eine Hand voll Modelle. Etliche andere will man „im Lauf des Jahres“ versorgen. Und Lenovo kündigt sein Update des Thinkpad Tablet gar erst für Mai an.
Viele ältere Smartphones werden Ice Cream Sandwich nie erhalten – die Anpassung ist den Herstellern schlicht zu aufwändig. Theoretisch gibt es aber kein Limit, wie Programmierer gezeigt haben, die Android 4.0 auf dem ersten Android-Gerät überhaupt zum Laufen brachten – dem T-Mobile G1.
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