Die US-Weltraumbehörde hat ihren letzten Mainframe vom Netz genommen. Das teilte Chief Information Officer Linda Cureton am Wochenende in einem Blogeintrag mit. „Diesen Monat geht eine Ära bei der NASA zu Ende. Das Marshall Space Flight Center hat als letzten Mainframe einen IBM Z9 abgeschaltet.“
Diese Ära hatte in den Sechzigerjahren begonnen, als IBMs Mainframes Stand der Technik für wissenschaftliche wie auch technische Berechnungen waren. Vor mehr als 40 Jahren, nämlich 1968, machte IBM mit der NASA als Kunden folgende Reklame: „Beide NASA-Systeme Model 95s beschäftigen sich mit Raumforschungsproblemen, die ungewöhlich hohe Rechenleistung erfordern. Sie können 14-Bit-Multiplikationen mit einer Geschwindigkeit von 330 Millionen Operationen in der Minute durchführen.“ Heute schaffen die schnellsten Systeme 10,5 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde.
Ein weiterer Faktor war der enorme Speicher der IBM-Systeme vom Typ System 360 Model 95. Sie verfügten über 4 MByte Hauptspeicher plus 1 MByte ergänzenden „Ultra-High-Speed-Dünnfilm-Speicher“.
Später wurden Mainframes als Dinosaurier des Computing bezeichnet, worauf IBM mit Dinosauriernamen wie T-Rex oder Raptor ironisch reagierte. Auch Cureton nimmt die Dinosaurier in Schutz – schließlich hat sie früher im Goddard Space Flight Center einen System-360-Mainframe in Assembler programmiert. „Ehrlich gesagt sind sie nicht so schlecht und haben ihren Platz. Dinge wie virtuelle Maschinen, Hypervisoren, Thin Clients und Swapping sind für die Mainframe-Generation ein alter Hut, auch wenn unsere Cyber-Jugendlichen sie für neu halten.“
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