Microsoft hat frühe Versionen der Windows-8-Variante für ARM-Prozessoren auf Smartphones getestet. ARM-Tablets habe es damals noch nicht gegeben. Das teilt Windows-Chef Steven Sinofsky im offiziellen Windows-8-Blog mit.
Ein im Blog abgebildetes Asus-Smartphone zeigt eine frühe Version von Windows 8 in gebootetem Zustand. Sie wird noch als Windows 7 Build 7652 bezeichnet wird. Windows 7 mit Service Pack 1 trägt Buildnummer 7601.
Der Task Manager zeigt einen Speicherverbrauch von lediglich 152 MByte. Von den 256 MByte RAM des Geräts sind noch 90 MByte frei. Damit will Microsoft demonstrieren, dass das oft als Speicherfresser kritisierte OS nach Umbauten ressourcensparend arbeitet.
Weitere Details über das genutzte Asus-Smartphone sind nicht bekannt. Bestenfalls verfügte das Gerät über einen Single-Core-Snapdragon mit 1 GHz. Schnellere CPUs mit mehr als 1 GHz kamen erst in der zweiten Version der Windows Phone zum Einsatz. Das Foto ist jedoch schon mehr als zwei Jahre alt: Istartedsomething.com hat auf Basis der EXIF-Daten ermittelt, dass es am 22. Januar 2010 aufgenommen wurde.
Wie ressourcenschonend Windows 8 auf der ARM-Plattform tatsächlich arbeitet, lässt sich aus dem Foto nicht ablesen. Im Rahmen der offiziellen Präsentation von Windows 8 im September 2011 versprach Sinofsky für die gebootete x86-Version einen Speicherverbrauch von 281 MByte. Der Commit-Wert weist jedoch 549 MByte aus. Das bedeutet, wenn Anwendungen auf die Systemdienste zugreifen, können diese ohne Vorwarnung 549 MByte statt nur 281 verbrauchen.
Microsoft steht vor der Herausforderung, dass Windows 8 auch auf ARM-basierten Tablets flüssig laufen soll. Heutige Maschinen wie das Samsung Glaxy Tab 10.1 haben meist einen Dual-Core-Prozessor und 1024 MByte RAM. x86-basierte Desktops verfügen meist über 4 GByte. Die Begrenzung des Arbeitsspeichers ist nicht nur aus Kostengründen sinnvoll, sondern auch, um den Stromverbrauch des Geräts niedrig zu halten und lange Akkulaufzeiten zu ermöglichen. Apple verbaut im iPad 2 nur 512 MByte RAM.
Ein möglichst schlanker Unterbau ist für Microsoft auch deshalb wichtig, weil Windows Phone 8, die nächste Version des hauseigenen Smartphone-OS, viele Komponenten mit Windows 8 teilen soll. Geht man davon aus, dass Windows Phones wie das Lumia 900, das in Europa erst im Sommer erscheint, nicht vom Upgrade ausgeschlossen werden, müssten die Redmonder mit 512 MByte Speicher auskommen.
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