SAP hat die Anfang Dezember 2011 verbindlich vereinbarte Übernahme von SuccessFactors über die Bühne gebracht. Das hat das Walldorfer Unternehmen heute mitgeteilt. Das Übernahmeangebot war Mitte Januar verlängert worden, weil die Freigabe durch das Committee on Foreign Investment in the United States noch ausstand. Die Transaktion hat ein Volumen von rund 3,4 Milliarden Dollar.
Aktionäre haben SAP im Rahmen des Übernahmeangebots insgesamt rund 95,5 Prozent der ausgegebenen Aktien zum Erwerb angeboten. Nun soll ein sogenannter Short-Form-Merger nach Delaware-Recht durchgeführt werden. Dabei erhalten auch die verbliebenen SuccessFactors-Aktionäre 40 Dollar je Aktie. Das entspricht dem Preis der im Rahmen des Übernahmeangebots erworbenen Papiere. Nach der Verschmelzung wird SuccessFactors eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von SAP America. Die Aktien sollen dann von der NYSE, der Deutschen Börse, und dem Professional Segment der Euronext Paris genommen werden.
Mit dem Kauf von SuccessFactors erweitert SAP sein Angebot um Cloud-Software für Human-Capital-Management-Lösungen. „Die Zusammenführung von SuccessFactors‘ Team, Fachkompetenz sowie Technologie mit SAP wird ein echtes Schwergewicht im Cloud-Segment bilden“, sagt Vorstandssprecher Bill McDermott bei der Ankündigung der Übernahme. „Diese Akquisition wird uns helfen, eine Top-Priorität von Vorständen weltweit zu adressieren – nämlich, Mitarbeiter und Talente erfolgreich zu führen.“
Das in San Mateo (Kalifornien) ansässige SuccessFactors bedient laut SAP 3500 Kunden mit insgesamt 15 Millionen Anwendern in 168 Ländern. Die Produkte des Unternehmens seien auch bei zahlreichen SAP-Kunden im Einsatz. SuccessFactors‘ Umsatz sei im dritten Quartal sowie in den ersten neun Monaten 2011 um 77 beziehungsweise 59 Prozent gewachsen.
SAPs Übernahmeangebot für SuccessFactors hatte auch die Mitbewerber auf den Plan gerufen. Oracle hat erst kürzlich für 1,9 Milliarden Dollar Taleo gekauft. Taleo bietet ebenso wie SuccessFactors übers Internet Software für Personalmanagement beziehungsweise Talent-Management, also das Anwerben und Fördern begabter Mitarbeiter, an. In diesem Segment ist auch das schnell wachsende US-Unternehmen Workday unterwegs, das in diesem Jahr einen Börsengang anstrebt.
Salesforce.com war bereits im Dezember durch den Erwerb des kanadischen Start-ups Rypple aktiv geworden. Für diesen Deal war kein Kaufpreis genannt worden. Die Kanadier hatten bis dahin Investorengelder in Höhe von rund 13 Millionen Dollar erhalten und beschäftigten rund 45 Mitarbeiter. Salesforce.com hofft, die Übernahme bis 30. April 2012 abschließen zu können.
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