Anonymous will mit „Operation Global Blackout“ DNS-Server angreifen

Das Hackerkollektiv Anonymous hat einen Angriff auf die zentralen Namensserver des Internets (Domain Name System, kurz DNS) angekündigt. In „Operation Global Blackout“ soll ein extra dafür geschaffenes Werkzeug zum Einsatz kommen, das Anonymous mit „Reflective DNS Amplification DDoS“ charakterisiert.

DDos steht dabei für Distributed Denial of Service, die Server sollen also durch gleichzeitige Anfragen verteilter Systeme in die Knie gezwungen werden. Den Rest der Begriffe erklärt Anonymous selbst: „Wir sagen ‚amplified‘ (vergrößert), weil wir kleine Pakete nutzen, um großen Traffic hervorzurufen. Und ‚reflective‘ (widerspiegelnd) trifft es, weil wir die Anfragen nicht an die Root-Namensserver selbst schicken, sondern stattdessen an bestimmte verwundbare DNS-Server, die für uns die Root-Server angreifen.“


Anonymous will das komplette Internet für Stunden abschalten (Screenshot: ZDNet).

Weiter schreiben die Hacker auf Pastebin: „Unser Tool basiert auf DHN von Antisec, enthält aber einige Fehlerkorrekturen, eine andere Liste mit Zielen und ist aus Geschwindigkeitsgründen etwas verschlankt. Das Prinzip ist einfach: Ein Fehler, der gefälschte UDP-Pakete akzeptiert, wird genutzt, um eine Flut von DNS-Anfragen auszulösen, die an 13 IP-Adressen umgeleitet und reflektiert werden. Weil es UDP erlaubt, können wir die Absender-IP auf die Adresse unseres Ziels ändern. Der DNS-Server sendet seine Antwort also an unser Ziel, und die Antwort ist immer länger als die Anfrage.“

Da der Angriff mit festen IP-Adressen arbeite, benötigte er selbst keine DNS-Dienste. Man könne den Angriff also auch dann aufrechterhalten, wenn das ganze Internet ausfalle. Dies erschwere jede Verteidigung. „Das könnte eine Stunde dauern, vielleicht mehr, vielleicht sogar ein paar Tage. Jedenfalls wird es weltweit passieren. Jeder wird davon wissen.“ Ein Zeitpunkt wurde nicht genannt.

Experten sagen, dass die aktuelle Internet-Infrastruktur tatsächlich DNS-Amplification-Angriffe erlaube. Anonymous fehlten aber sicherlich die Ressourcen, um einen solchen Angriff durchzuführen – selbst wenn es eine erhebliche Zahl an Mitstreitern rekrutieren könnte.

ZDNet.de Redaktion

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