Foxconn, das unter anderem für Apple iPhones und iPads fertigt, hat angekündigt, die Gehälter seiner Beschäftigten um 16 bis 25 Prozent zu erhöhen. Damit steigt deren monatlicher Verdienst auf rund 400 Dollar. Wie die New York Times berichtet, gilt die Lohnerhöhung ab sofort. Zudem sei geplant, die Zahl der Überstunden zu reduzieren.
Mit der Ankündigung reagiert der Auftragsfertiger möglicherweise auf Kontrollen, die Apple derzeit in seinen Werken durchführen lässt. Der iPhone-Hersteller, der ein wichtiger Kunde von Foxconn ist, war in der Vergangenheit mehrfach wegen schlechter Arbeitsbedingungen bei seinen Zulieferern kritisiert worden.
Im Januar sah sich Apple-CEO Tim Cook sogar zu einer Stellungnahme veranlasst. Behauptungen, Apple kümmere sich nicht um das Wohlergehen der Arbeiter, seien „falsch und beleidigend“. Das Unternehmen räumte aber arbeitsrechtliche Verstöße bei seinen Auftragsfertigern und Zulieferern ein.
Zudem trat Apple der Fair Labor Association (FLA) bei, die nun unabhängige Kontrollen in den Zulieferbetrieben durchführt. Der Abschlussbericht der FLA wird aber erst kommenden Monat erwartet. In der vergangenen Woche sagte der Chef der Organisation, Auret van Heerden, man habe schon „massenweise Probleme“ bei Foxconn gefunden. Details nannte er jedoch nicht.
Foxconn steht schon seit Längerem wegen des Umgangs mit seinen Mitarbeitern in der Kritik. Als Reaktion auf eine Serie von Selbstmorden brachte das Unternehmen Fangnetze an seinen Gebäuden an, die Beschäftigte davon abhalten sollen, sich mit einem Sprung vom Dach das Leben zu nehmen. Den Künstler und Apple-Kritiker Mike Daisey erinnerten die Vorrichtungen an Fischernetze. Foxconn-CEO Terry Gou selbst verglich seine Mitarbeiter mit Tieren, als er Rat beim Direktor des Zoos von Taipeh suchte und erklärte, „eine Million Tiere zu verwalten bereitet mir Kopfschmerzen.“
Update 23. März 2012: Wie jetzt bekannt wurde, ZDNet.de hat Mike Daisey Interviews mit Fabrikkindern und einem verstümmelten Arbeiter aus der iPad-Produktion frei erfunden. Seine anderen Aussagen zu Foxconn sind daher ebenfalls mit Vorsicht zu genießen.
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