Der chinesische Netzwerkausrüster Huawei plant, Aufträge im Gesamtwert von 6 Milliarden Dollar (4,5 Milliarden Euro) an die US-Firmen Qualcomm, Broadcom und Avago zu vergeben. Die Verträge haben eine Laufzeit von drei Jahren. Wie das Geld auf die drei Firmen aufgeteilt wird und wie genau die Gegenleistung aussieht, teilte Huawei nicht mit.
„Das Lieferabkommen bekräftigt Huaweis Entschlossenheit, zur lokalen Wirtschaft beizutragen, und zeigt das Vertrauen in die langfristigen Beziehungen, die wir zu unseren High-Tech-Partnern vor Ort aufgebaut haben“, wird Chen Lifang, Senior Corporate Vice President von Huawei, in einer Pressemeldung zitiert.
Huawei muss sich immer wieder gegen die verbreitete Auffassung wehren, es stehe in Verbindung mit dem chinesischen Militär. Dem Unternehmen wurde aufgrund von Sicherheitsbedenken mehrfach untersagt, sich in den USA an Ausschreibungen für wichtige Infrastrukturprojekte wie der Modernisierung des Mobilfunknetzes von Sprint zu beteiligen.
In Großbritannien gab es ähnliche Bedenken. Sie wurden allerdings durch den Bau eines Testlabors zerstreut, das vom britischen Nachrichtendienst Government Communications Headquarters (GCHQ) überwacht wird.
Qualcomm ist vor allem für seine Mobiltechnologien bekannt. Aussagen eines Managers des Unternehmens deuten darauf hin, dass Huawei Breitband- und Snapdragon-Prozessoren von Qualcomm erwerben will.
Avago fertigt unter anderem anwendungsspezifische integrierte Schaltungen (ASIC). In seiner Presseerklärung bezieht sich Huawei vor allem auf Avagos Produkte für Mobilfunknetze, ohne eine konkrete Kaufabsicht zu nennen.
In Europa drängt Huawei derzeit auch mit Smartphones und Tablets auf den Markt. Zudem erwägt das chinesische Unternehmen, Mobiltelefone mit Microsofts Windows Phone in sein Programm aufzunehmen.
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