Drei Mitglieder des US-Kongresses haben die Außenhandelskommission FTC aufgefordert, Googles Maßnahmen zur Nachverfolgung von Safari-Nutzern zu untersuchen. Sie könnten ihrer Meinung nach gegen eine Vereinbarung verstoßen, die Google im vergangenen Jahr unterzeichnet hatte. Damals war es um den Schutz der Privatsphäre in Google Buzz gegangen.
Die Politiker – ein Demokrat und zwei Republikaner – betonen in dem Brief (PDF), dass seit der Einigung zwischen Google und FTC kein Jahr vergangen sei. Damals hätten die Regulierer bei Google schon „Täuschungsmanöver und Verstöße gegen seine eigenen Versprechungen zur Privatsphäre“ festgestellt.
Google hatte laut Wall Street Journal mit einem Trick die Datenschutzeinstellungen von Apples Browser Safari umgangen, um Nutzer auf Desktops und iPhone per Cookie zu verfolgen. Es wollte dadurch Mitgliedern seines Social Network Google+ auch unter Safari ermöglichen, sich anzumelden und anschließend beim Surfen durchs Web „+1“-Bewertungen in Anzeigen anzuklicken, die zu Googles Werbenetzwerk Doubleclick gehören.
Safaris Standard-Datenschutzeinstellungen verhindern jedoch, dass +1-Button oder Doubleclick-Anzeigen ein Tracking-Cookie setzen, um festzustellen, ob ein Nutzer aktuell bei Google+ angemeldet ist. Googles Code soll Safari dazu gebracht haben, auch das Setzen von Tracking-Cookies zu akzeptieren. Dies erlaubt der Browser nur, wenn der Anwender mit einer Website interagiert, beispielsweise indem er ein Formular ausfüllt. Genau das hat Google vorgetäuscht.
Google hatte kürzlich auch seine Regeln zur Privatsphäre überarbeitet. Es will die Ergebnisse aus unterschiedlichen Produkten zu einem einzigen Profil kombinieren. Deshalb steht es bereits im Fokus von Ermittlungen europäischer wie US-amerikanischer Behörden. Die FTC könnte, falls sie ein Fehlverhalten feststellt, eine Strafe in Höhe von bis zu 16.000 Dollar pro Tag verhängen und Google zu Modifikationen seiner Datenschutzrichtlinie zwingen.
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