Google kauft Patentanmeldungen des gescheiterten Konkurrenten Cuil

Google hat sieben Patentanträge des früheren Herausforderers Cuil erworben. Die Übertragung erfolgte schon am 4. Februar 2011, wurde jedoch erst jetzt aus der Datenbank des US-Patentamts ersichtlich. Einzelheiten über die Transaktion, wie etwa die Höhe des Kaufpreises, wurden nicht bekannt.

Cuil hatte am 28. Juli 2008 mit großem Getöse den Markt betreten. Beteiligt waren mehrere frühere Mitarbeiter von Google, darunter der Altavista-Gründer Louis Monier. Cuils CEO Tom Costello ging mit waghalsigen Behauptungen an die Öffentlichkeit, die Cuil als Suchmaschine aber nicht halten konnte. Der Anspruch, weit besser und schneller als Google zu sein, stand in zu großem Kontrast zu den bescheidenen Ergebnissen. Das Start-up war zum Scheitern verurteilt und tauchte nach einer kurzen Hype-Phase ab. Cuil-Mitgründerin Anna Patterson soll im September 2010 zu Google zurückgekehrt sein als „Director of Google Research“.

Cuil wollte alles ganz anders machen als Google. Statt vom Pagerank und damit der Linkpopularität von Webseiten auszugehen, setzte Cuil auf Analyse und Kategorisierung der Inhalte, um die Relevanz der Suchergebnisse zu verbessern. „Wir versuchen, die Wirklichkeit zu verstehen – und nicht das Internet“, postulierte Costello. Allerdings wurde es schnell wieder ruhig um Cuil.

Die von Google übernommenen sieben Patentanmeldungen betreffen nicht Suchalgorithmen, sondern die unterschiedliche Präsentation von Suchergebnissen. Eines der noch nicht gewährten Patente beschreibt beispielsweise durch Tabs auswählbare Ergebnisse zu Suchbegriffen mit unterschiedlicher Bedeutung. Eine Illustration dazu zeigt zum Suchbegriff „Thunderbird“ Tabs für Ford Thunderbird, AMD Thunderbird, Air Force Thunderbirds und mehr.

Es spricht wenig dafür, dass sich Google in Zukunft wie Cuil präsentieren will. Es ging wahrscheinlich mehr um den präventiven Ausbau des eigenen Patentportfolios, um sich gegen mögliche Klagen zu schützen.

ZDNet.de Redaktion

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