Canonical hat eine Version der Linux-Distribution Ubuntu für Android-Telefone vorgestellt. „Ubuntu for Android“ wird parallel zu Googles Betriebssystem aufgespielt. Es kommt nur zum Einsatz, wenn sich das Telefon mit einer bestimtmen Dockingstation verbindet, über die ihm Tastatur und Maus zur Verfügung stehen.
Zum Softwarepaket gehören der Browser Chromium und der Mailclient Thunderbird ebenso wie der Mediaplayer von VLC. Als Systemanforderungen nennt Canonical eine Dual-Core-CPU mit 1 GHz Takt und 2 GByte Speicherplatz für das Betriebssystem, außerdem mindestens 512 MByte RAM. Das Smartphone sollte außerdem in der Lage sein, Video über HDMI auszugeben, und seine Grafik muss OpenGL ES/EGL unterstützen.
Ubuntu-CEO Mark Shuttleworth kommentiert: „Das ist eine tolle Aussicht für Netzbetreiber, die schon lange glauben, dass das Telefon der PC der Zukunft für Millionen Kunden ist, aber auch für Handy-Hersteller, die Firmenkunden mit einem einzigen Gerät bedienen wollen. Aber für alle, die wir uns einen freien, fokussierten und mobilen Desktop wünschen, ist dies das Nirwana.“
Endanwender mit Android-Smartphone können die Software leider nicht einfach herunterladen. Sie steht nur für Hersteller zur Verfügung.
Im Oktober 2011 hatte Shuttleworth die erste Ubuntu-Version, die sowohl auf Desktops und Tablets als auch auf Smartphones und internetfähigen Fernsehern laufen wird, für April 2014 angekündigt. Es soll sich um Ubuntu 14.04 handeln. Schon seit 18 Monaten spreche man mit Partnern über den Multi-Platform-Release, sagte der Canonical-CEO. „Wir wollen eine konsistente Plattform mit einer gut strukturierten Oberfläche.“ Die erstelle man aber nicht allein: „Ubuntu arbeitet mit Hardware-Partnern an konkreten Produkten. Wenn es Fortschritte gibt, nimmt Ubuntu den gerätespezifischen Code, stellt ihn unter Open-Source-Lizenz und integriert ihn in Standard-Ubuntu.“ Ob und inwieweit Ubuntu for Android ein Nebenprodukt dieser Entwicklung sein könnte, ist nicht bekannt.
[mit Recherchen von Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]
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