Apple wegen Verstößen gegen Patente für Anrufbeantworter verklagt

Das in Pennsylvania ansässige Unternehmen Brandywine Communications Technologies hat bei einem Bezirksgericht in Florida Patentklage gegen Apple eingereicht. Der iPhone-Hersteller soll zwei seiner Schutzrechte verletzen, die Techniken für Anrufbeantworter beschreiben.

Wie GigaOm berichtet, handelt es sich um die US-Patente 5.719.922 und 6.236.717. Beide behandeln einen Anrufbeantworter, der simultan Daten und Sprache aufzeichnen kann. Ersteres soll Apple mindestens seit Dezember 2011 kennen. Zu dem Zeitpunkt informierte Brandywine dem Bericht zufolge Apple über seine Ansprüche.

Laut der Beschreibung des Patents wird die Speicherung von Sprach- und Datennachrichten auf einem Audio-Anrufbeantworter und einem Personal Computer koordiniert. Demnach ist es also möglich, dass Nutzer ihre Nachrichten ähnlich wie E-Mails abrufen können.

Die Klage richtet sich gegen die iPhones der ersten bis vierten Generation, nicht aber gegen das iPhone 4S, das zum Zeitpunkt der Klageeinreichung schon vier Monate auf dem Markt war. Es fällt auf, dass die Apple-Smartphones in der Klage als „iPhone 4, iPhone 3, iPhone 2 und iPhone 1“ aufgeführt werden, obwohl sich Apple nur bei der vierten Generation an ein Nummernschema gehalten hat. Seltsam ist auch, dass Brandywine ebenfalls gegen Apples iPads vorgeht, die über keine Telefonfunktion verfügen und damit auch keinen Anrufbeantworter besitzen.

Es ist nicht das erste Mal, dass jemand gegen Apples Voicemail-Software klagt. Im Dezember 2007, nur wenige Monate nach dem Marktstart des ersten iPhones, war es Klausner Technologies, das Apple vorwarf, ein Patent für Visual Voicemail zu verletzen – eine Funktion, die damals lediglich das iPhone besaß. Mitte 2008 wurde die Klage mit einem Vergleich beigelegt.

Brandywine fordert Schadenersatz in nicht genannter Höhe. Ein Verkaufsverbot, wie bei vielen anderen Patentstreitigkeiten, strebt der Kläger bisher nicht an.

[mit Material von Josh Lowensohn, News.com]


Schematische Darstellung von Brandywines Anrufbeantworter für Sprache und Daten (Bild: USPTO)

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago