Trotz der zunehmenden Akzeptanz der Plattform beklagen App-Entwickler immer noch reichlich Ärgernisse bei Googles Mobil-Betriebssystem. Sie vermissen standardisierte Displaygrößen und mahnen besser unterstützte Bezahlmethoden an. Ein OS könne auch „zu offen“ sein. Das ergab eine Umfrage von ZDNet Asia unter namhaften Entwicklern.
Fragmentierung stelle Androids größtes Problem dar, sagte Douglas Gan, Gründer von ShowNearby: „Android hat offenbar die größte Palette von Geräten mit verschiedenen Prozessoren, Kameraqualitäten, Displaygrößen und -auflösungen.“ Ihm stimmt Willson Cuaca zu, CEO von Apps Foundry. „Die Anzahl der Displaygrößen sollte begrenzt sein. Es ist schwer, für ein Betriebssystem mit über 16 verschiedenen Displaygrößen zu entwickeln und zu gestalten. Außerdem sollten die Gerätehersteller Updates für das Betriebssystem besser unterstützen.“
Steve Wah, CEO von Smoove, beschwerte sich über den schnellen Release-Zyklus. Obwohl Android 4.0 Ice Cream Sandwich erst im Oktober offiziell vorgestellt wurde, sei bereits Android 5.0 Jelly Bean in Entwicklung und könnte schon im zweiten Quartal 2012 eingeführt werden. „Die Entwickler brauchen Zeit, um ihre Anwendungen für jedes Gerät im Markt anzupassen und zu aktualisieren. Wir müssen außerdem die Zeit berücksichtigen, bis die Hersteller ihre eigenen Bedienoberflächen für das OS anpassen, und uns daher immer noch gleichzeitig auf ältere Versionen konzentrieren, wenn die Apps rückwärtskompatibel sein sollen.“
Muh Hon Cheng, der für die App-Schmiede buUuK tätig ist, stellte ebenfalls Probleme mit angepassten OS-Oberflächen heraus: „Wir haben beispielsweise oft Probleme mit Samsung-Geräten. Eine Anwendung, die mit dem reinen Android-OS harmoniert, läuft nicht immer richtig auf einem von Samsung hergestellten Smartphone. Ich bekomme oft E-Mails zu Features, die auf einigen Modellen von einigen Herstellern nicht funktionieren.“
Eine Fehlerbehebung sei unmöglich, ohne sich das jeweilige Gerät zu besorgen. „Es ist einfach nicht drin, mit jedem Gerät zu testen, daher gebe ich gewöhnlich auf und stelle sicher, dass meine App mit dem standardmäßigen Android funktioniert.“ Muh hält es für nachteilig, wenn eine Plattform zu offen ist. Er hofft auf mehr Einschränkungen Googles, was die Anpassungen durch OEM-Hersteller angeht. Die Veränderung grundlegender Features solle nicht zulässig sein, da dies zu einem „Alptraum“ für Entwickler führen könnte.
Winston Goh, Produktmanager bei Samsung, verwies dazu auf Samsungs enge Zusammenarbeit mit Google. Das kürzlich vorgestellte Galaxy Nexus führte er als besonders gutes Beispiel dafür an. Diese enge Zusammenarbeit führe zu einem besseren gegenseitigem Verständnis der Partner und immer besseren Ergebnissen für die Verbraucher.
Bei den Bezahl-Apps monierten die Entwickler, dass sie für viele Länder noch immer nicht verfügbar sind. Zwar erlaube der Android Market inzwischen den Kauf von Apps in über 130 Ländern, aber wesentliche Märkte wie China seien noch immer nicht dabei. Die von einschlägigen Sicherheitsfirmen oft herausgestellten Probleme mit der Android-Sicherheit hingegen halten die Entwickler für weniger bedrohlich. „Ich denke, Sicherheit im Android Market ist kein großes Thema für uns“, sagte Wah. „Wir sehen dadurch keine besondere geschäftliche Beeinträchtigung.“
[mit Material von Ryan Huang, ZDNet Asia]
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