Wikileaks hat wie angekündigt E-Mails veröffentlicht, die von dem als „Schatten-CIA“ bezeichneten Sicherheitsdienstleister Strategic Forecasting – oder kurz StratFor – stammen. Von 5 Millionen Dokumenten sind zunächst 214 verfügbar. Zu den interessantesten Aspekten darin gehört der Vorschlag eines StratFor-Mitarbeiters, in den Bereich Netzwerksicherheit einzusteigen, nachdem Wikileaks 2010 zahlreiche geheime Regierungsdokumente veröffentlicht hatte. Dies wirft ein neues Licht auf die Verbindung zwischen dem Aufstieg der Whistleblower-Site und dem des Dienstleisters.
Die Mail vom 9. Dezember 2010 enthält die folgende Passage: „Wir machen gute Arbeit, was Sicherheitsanalysen auf der Personal- und Führungsebene angeht. Vielleicht könnten wir auch Ideen und Prozeduren entwickeln zu einer auf Lecks fokussierten Netzwerk-Sicherheit, die darauf abzielt, die Weitergabe von geheimen Dokumenten durch Mitarbeiter zu verhindern.“
StratFor deutet an, dass zumindest ein Teil der Mails echt ist. Es schreibt aber auch, manche Mails könnten aus strategischen Gründen geändert worden sein, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen. „Manche der E-Mails könnten echt sein, andere gefälscht oder abgeändert. Wir werden keines von beiden bestätigen. Wir werden auch nicht den dahinterstehenden Denkansatz erklären. Nachdem wir bestohlen wurden, machen wir uns nicht ein zweites Mal zum Opfer, indem wir uns einer Befragung dazu unterziehen.“
Wikileaks versteht seine Veröffentlichung als Aufklärungsarbeit. StratFor selbst sieht sich als „abonnementsbasierter Dienstleister, der geopolitische Analysen erstellt“, die Firmen und Regierungsstellen „ein gründliches Verständnis von Außenpolitik vermitteln“. Wikileaks kontert jetzt: „Die E-Mails von StratFor offenbaren, dass das Unternehmen enge Beziehungen zu US-Regierungsbehörden unterhält und ehemalige Regierungsmitarbeiter beschäftigt.“ StratFors Vizepräsident Fred Burton beispielsweise sei früher Geheimagent für den diplomatischen Sicherheitsdienst der USA und stellvertretender Leiter der Terrorismusabwehr gewesen.
StratFor sieht das als normal an: „Wie schon mitgeteilt haben wir uns gute Quellen in vielen Ländern der Erde erarbeitet, wie es jedes Unternehmen tun würde, das geopolitische Analysen anbietet. Wir haben das offen getan und sind bestrebt, den höchsten Standards für professionelles Verhalten zu genügen.“
StratFor hatte im Dezember 2011 gemeldet, Unbekannte hätten seine Website gehackt und seien so an Informationen über seine Kunden gekommen. Die Verantwortung übernahm die Bewegung AntiSec, die mit Anonymous verbunden ist. Noch im Dezember veröffentlichten sie aus ihrer Beute 50.277 Kreditkartennummern, 86.594 E-Mail-Adressen, 25.537 Telefonnummern sowie 44.188 verschlüsselte Passwörter, von denen rund 50 Prozent leicht zu entschlüsseln seien.
Wikileaks nennt keine Quelle. Die fünf Millionen vertraulichen E-Mails stammen der Whistleblower-Site zufolge aus dem Zeitraum zwischen Juli 2004 und Dezember 2011.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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