Die Branchenvereinigung der GSM-Mobilfunkanbieter (GSMA) hat auf dem Mobile World Congress in Barcelona den designierten Nachfolger des Short Message Service (SMS) vorgestellt: RCS-e (Rich Communication Suite-enhanced) alias Joyn soll auf Handys die auf 160 Zeichen begrenzte Kurznachricht ersetzen.

Der neue Kommunikationsdienst, der von Aufbau und Funktionsumfang an Messenger-Anwendungen wie Whatsapp oder Samsungs ChatON erinnert, ermöglicht nicht nur Textchat, sondern auch Übertragung von Fotos, Video und Audio. Er soll schon bald in vielen neuen Handys implementiert sein, so dass der Nutzer nicht erst eine App herunterladen und installieren muss.

Mit Joyn wollen die Mobilfunkanbieter eine neue Einnahmequelle erschließen und die rückläufigen Umsätze mit SMS kompensieren. Denn die Kurznachricht wird auf Smartphones immer mehr von Instant-Messaging-Apps verdrängt, weil diese deutlich komfortabler und günstiger sind. So verlangt Whatsapp beispielsweise nach den ersten zwölf Monaten eine Jahresgebühr von 2 Euro für den unbegrenzten Versand von Nachrichten und Daten. Zum selben Preis können Nutzer im günstigsten Fall gerade einmal 25 SMS verschicken.

Die Spezifikation von RCS-e (PDF) sieht neben Textchat auch Video-Nachrichten und gemeinsame Bidlbearbeitung vor. Auch Filesharing wird unterstützt.

Joyn soll in Kürze an den Start gehen. Was der Dienst kosten wird, steht noch nicht fest. Zu den Unterstützern zählen beispielsweise die Netzbetreiber Deutsche Telekom, Orange, Telefónica und Vodafone sowie die Gerätehersteller HTC, Huawei, LG, Motorola, Nokia, RIM, Samsung, Sony und ZTE.

ZDNet.de Redaktion

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