Xing rutscht durch Abschreibungen in die Verlustzone

Xing hat trotz stetigen Wachstums im Gesamtjahr 2011 rote Zahlen geschrieben. Der gestern veröffentlichten vorläufigen Bilanz (PDF) zufolge beträgt das Konzernergebnis nach IFRS minus 4,6 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 7,2 Millionen Euro im Vorjahr. Grund sind Wertberichtigungen in Höhe von 14,4 Millionen Euro, weil sich die zwischen 2006 und 2009 übernommenen Unternehmensbeteiligungen als weniger wertvoll herausgestellt haben als gedacht.

Um die Wertberichtigungen bereinigt verbesserte sich das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um 31 Prozent auf 9,4 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz legte um 22 Prozent auf 66,2 Millionen Euro zu. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 33 Prozent auf 22,2 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge lag bei 34 Prozent und damit drei Prozentpunkte über Vorjahresniveau.

Besonders großes Wachstum erzielte das Segment E-Recruiting. Es verzeichnete ein Plus von 65 Prozent auf 11,7 Millionen Euro. Der Umsatz aus Werbeeinnahmen erhöhte sich um 35 Prozent auf 5,3 Millionen Euro. Die Erlöse aus dem erstmals ausgewiesenen Event-Geschäft, in den Xing mit dem Kauf von Amiando Ende 2010 investiert hatte, summieren sich auf 2,5 Millionen Euro. Das Kerngeschäft mit Premium-Mitgliedschaften wuchs um 7 Prozent auf 45,6 Millionen Euro.

„2011 war ein gutes Jahr für Xing“, sagte Stefan Groß-Selbeck, Vorstandsvorsitzender der Xing AG. „Wir haben unsere Seite einem kompletten Relaunch unterzogen, haben das Produktangebot für unsere Nutzer unter anderem im mobilen Bereich ausgebaut und sind in allen Erlösquellen gewachsen. Auch konnten wir 800.000 neue Mitglieder willkommen heißen – das sind 76.000 mehr als noch im Vorjahr.“ Allein in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) zählte Xing zum Jahresende 2011 5,3 Millionen Mitglieder. Weltweit waren es 11,7 Millionen.

Groß-Selbeck sieht weiterhin „erhebliches“ Wachstumspotenzial: „Unsere Marktdurchdringung liegt heute bei rund fünf Prozent im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung. Wir sehen das Potenzial, die Anzahl unserer Mitglieder im deutschsprachigen Raum in den kommenden Jahren zu verdoppeln.“

Xing will seine Aktionäre erstmals mit einer Dividende an seinem Erfolg teilhaben lassen. Der Vorstand wird dem Aufsichtsrat die Zahlung von 0,56 Euro pro Anteilsschein vorschlagen, was insgesamt rund 3 Millionen Euro entspricht. Die Dividende soll nach der Hauptversammlung am 15. Juni ausgeschüttet werden. Der Kurs der Xing-Aktie legte nach Bekanntgabe der Jahreszahlen leicht auf knapp 49 Euro zu.

ZDNet.de Redaktion

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