AOL verliert mehrere Topmanager und streicht Stellen

AOL hat in den vergangenen Tagen eine Reihe namhafter Abgänge gesehen. Zusätzlich berichtet eine Medienwebsite, der Konzern streiche hunderte Stellen. Gleichzeitig steigt aber der Aktienkurs seit drei Monaten – ebenso wie der Traffic der strategisch zentralen Huffington Post.

CTO Alex Gounares hat das Unternehmen verlassen, um nach Seattle zurückkehren zu können. Auch der für die Technik der Huffington Post zuständige Tim Dierks, ein Vertrauter von Gounares, und der leitende Vertriebsmitarbeiter Tim Castelli nahmen Abschied. Castelli lag laut Adweek ein besseres Angebot vor. Für beide werden Nachfolger gesucht. Bei TechCrunch hatte kürzlich schon Eric Eldon den früheren Chefredakteur Erick Schonfeld beerbt.

Das Entlassungsgerücht stammt von Pando Daily; Business Insider hat es aufgegriffen und um eigene Recherchen ergänzt. Demnach müssen vor allem Mitarbeiter aus dem Silicon Valley gehen. Das Motiv sind nicht Kosteneinsparungen, sondern schlicht vernachlässigbare Nutzerzahlen. Dies gilt laut BI etwa für About.me und die iPad-Zeitschrift Editions.

Immerhin hat AOL im vergangenen Quartal die Erwartungen der Wall Street übertroffen, wenn auch Umsatz und Gewinn gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen sind. Die Huffington Post als wichtigste Publikation des Konzerns konnte überdies 46 Prozent mehr US-Traffic verbuchen, wie Comscore errechnet hat: von 27,6 Millionen Einzelbesuchern im Januar 2011 auf 40,3 Millionen im Januar 2012. Engadget und das Patch Network (eine Sammlung lokaler Blogs) konnten ihren Traffic halten, aber die AOL-Homepage (minus 17 Prozent im Jahresvergleich) und TechCrunch (minus 31 Prozent) büßten deutlich Besucher ein.

Die Lage ist nicht eindeutig – aber offensichtlich erlebt AOL unruhige Zeiten. Einige unzufriedene Investoren sollen schon nach einem neuen Aufsichtsrat gerufen haben, wie das Wall Street Journal schreibt.

[mit Material von Ben Parr, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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