Unbekannte haben sich angeblich Zugang zu den Servern des Musiklabels verschafft und über 50.000 Dateien illegal heruntergeladen. Sie sollen insbesondere auf den gesamten Bestand von Michael Jacksons Musik zugegriffen haben, darunter reichlich unveröffentlichtes Material. Zu den Tracks hätten außerdem Duette mit Freddy Mercury und dem Rapper wil.i.am gehört. Das berichtet die Londoner Sunday Times (Abonnement erforderlich) und beruft sich dabei auf eine anonyme Quelle.
Für rund 150 Millionen Euro hatte Sony 2010 die Musikrechte von Jacksons Erben erworben. Es plant, mehrere Alben mit bislang unveröffentlichten Aufnahmen zu veröffentlichen. „Alles, was Sony von Michael Jacksons Erben kaufte, wurde kompromittiert“, zitiert die Zeitung ihren Informanten. „Sie haben daraufhin ihre Systeme überprüft und das Einfallstor gefunden. Der Einbruch wurde offenbar mit einer gewissen Raffinesse ausgeführt. Sony hat die Schwachstelle identifiziert und die Lücke geschlossen.“
Der Angriff soll wenige Wochen nach einer aufsehenerregenden Hackerattacke auf das PlayStation Network erfolgt sein, bei der zwischen dem 17. und 19. April 2011 die persönlichen Daten von mehr als 100 Millionen Kunden erbeutet wurden. Sony hatte daraufhin das Netzwerk abschalten müssen und konnte es erst rund einen Monat später schrittweise wiederherstellen.
Sony lehnte es ab, den Bericht der Times zu kommentieren. Der Guardian berichtet jedoch von zwei im Mai 2011 verhafteten Männern, die sich in der letzten Woche vor einem Gericht im britischen Leicester zu Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Servereinbruch bei Sony äußern mussten. Sie bestritten jede Schuld, wurden auf Kaution freigelassen und werden sich im nächsten Januar erneut vor Gericht verantworten müssen.
[Mit Material von Steven Musil, News.com]
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