Bericht: Apple will mit Motorola und Samsung über Lizenzen verhandeln

Apple hat laut einem Bericht von Dow Jones Newswires seine Bereitschaft erklärt, mit Motorola Mobility und Samsung über Lizenzverträge zu sprechen. Damit sollen die Patentklagen beigelegt werden, mit denen sich die Firmen seit Monaten gegenseitig überziehen.

Der iPhone-Hersteller war vor rund zwei Jahren mit Klagen gegen Android-Anbieter in die Offensive gegangen, um das Wachstum des Google-Mobilbetriebssystems zu verhindern. Zudem fordert Apple Schadenersatz für Verstöße gegen Schutzrechte, die seiner Ansicht nach Schlüsselfunktionen von Smartphones beschreiben.

Den nicht näher genannten Quellen von Dow Jones Newswires zufolge zieht Apple nach einer Serie von unbedeutenden Siegen und Niederlagen vor Gerichten weltweit nun eine andere Taktik in Betracht. Die jüngsten Urteile hätten den Druck auf das Unternehmen erhöht. Zudem sei Apple empfänglicher für eine Lösung, weil die zunehmende Verbreitung von Android die Durchsetzung von Verkaufsverboten erschwere.

Apple und Samsung standen für eine Stellungnahme nicht zur Verfügung. Eine Motorola-Sprecherin wollte den Bericht ebenfalls nicht kommentieren, sagte aber, ihr Unternehmen sei offen für Lizenzverhandlungen.

Dass Apple bereit ist, Lizenzabkommen zu schließen, ist nicht neu. Das Unternehmen aus Cupertino hatte Samsung schon früher angeboten, seine Technologien zu lizenzieren. Ähnliche Vereinbarungen hat es bereits mit Nokia und IBM getroffen.

Im Bericht von Dow Jones Newswires heißt es, Apple verlange für seine Patente zwischen 5 und 15 Dollar pro Mobiltelefon. Das entspreche 1 bis 2,5 Prozent des Nettoverkaufspreises eines Geräts. Motorola sei hingegen dafür kritisiert worden, dass es für die Nutzung seines geistigen Eigentums 2,25 Prozent vom Nettoverkaufspreis fordere.

Idealerweise würde Apple die Verhandlungen hinauszögern, bis es einen entscheidenden Sieg für sich verbuchen kann – beispielsweise ein Verkaufsverbot gegen ein Android-Produkt eines Unternehmens in einem wichtigen Markt. Angesichts der Dauer und Anzahl der laufenden Verfahren in verschiedenen Ländern muss Apple möglicherweise aber sehr lange auf ein solches Urteil warten. Zudem waren bisher alle Apple-Gegner in der Lage, nachgewiesene Patentverstöße durch technische Änderungen zu umgehen.

[mit Material von Roger Cheng, News.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago