AntiSec hackt Panda Security aus Protest gegen LulzSec-Verhaftungen

AntiSec hat die Website von Panda Security lahmgelegt – aus Protest gegen die gestrigen Verhaftungen von fünf LulzSec-Führungskräften und einem AntiSec-Mitglied. Die sechs Männer wurden in Großbritannien, Irland, New York und Chicago festgenommen und wegen Hacker-Aktivitäten belangt. Der ehemalige LulzSec-Anführer Hector Xavier Monsegur oder „Sabu“ soll nach jüngsten Berichten ein Informant des FBI gewesen sein und mitgeholfen haben, die Hacker zu schnappen.

„Jaja, wir wissen es, Sabu hat uns verpfiffen“, stand kurzzeitig auf der Website von Panda Security zu lesen. „Wie das halt so ist, hat das FBI gedroht, ihm seine Söhne wegzunehmen. Wir verstehen das, aber wir waren auch deine Familie.“


AntiSec hat eine Nachricht auf Panda Securitys Website hinterlassen (Screenshot: Steven Musil/CNET.com).

Panda Security war aufgrund eines Kommentars eines seiner Sicherheitsforscher ins Visier der Hacker geraten. Luis Corrons hatte sich öffentlich über die Verhaftungen gefreut und vorhergesagt, dass Anonymous nicht in der Lage sein würde, LulzSec-ähnliche Einbrüche in Systeme durchzuziehen.

Die Hacker bezichtigten Panda Security zudem der Mithilfe bei Verhaftungen von 25 mutmaßlichen Anonymous-Mitgliedern in Europa und Südamerika: „Pandasecurity.com, besser bekannt für sein grottenschlechtes ANTIVIRENPROGRAMM, DAS WIR MIT EINER BACKDOOR VERSEHEN HABEN, hat Geld damit verdient, indem es mit den Strafverfolgungsbehörden zusammengearbeitet und Anonymous-Aktivisten ausspioniert hat.“

Nach Angaben von Fox News hat Monsegur für das FBI gearbeitet, nachdem er im Juni vergangenen Jahres verhaftet worden war. Eine Quelle aus Kreisen der Exekutive bestätigte später, dass der Hacker ein Informant war.

Gerichtsdokumenten zufolge war Monsegur an zwölf Angriffen beteiligt, unter anderem auf Fox Broadcasting, Visa, MasterCard, PayPal, HBGary, Sony, Infragard, PBS sowie auf die Regierungen von Algerien, dem Jemen, Simbabwe und Tunesien. Bevor er ein Informant des FBI wurde, sah sich der 28-Jährige mit einer Gefängnisstrafe von maximal 124 Jahren und sechs Monaten konfrontiert.

Monsegur plädierte den Unterlagen zufolge am 15. August auf schuldig. Er soll dem FBI und internationalen Strafverfolgungsbehörden dabei geholfen haben, Mitglieder der Hackergruppen LulzSec, Anonymous und Internet Feds festzusetzen.

Via Twitter distanzierten sich Anhänger von Anonymous von Sabu. „#Anonymous ist über #LulzSec und @anonymouSabu hinausgewachsen“, heißt es in einer Nachricht von AnonymousIRC. Schon in einem am 16. August auf Pastebin aufgetauchten Dokument war Monsegur bezichtigt worden, ein Spitzel des FBI zu sein – einen Tag, nachdem er sich schuldig bekannt hatte.

[mit Material von Steven Musil, News.com, und Tom Espiner, ZDNet UK]

ZDNet.de Redaktion

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