Kurz vor seinem Börsengang hat Facebook ein Finanzierungspaket im Gesamtwert von 8 Milliarden Dollar erhalten. Wie Bloomberg berichtet, setzt sich die Summe aus Krediten in Höhe von 5 Milliarden Dollar mit fünf Jahren Laufzeit und einer Zwischenfinanzierung von 3 Milliarden Dollar für 364 Tage zusammen.
Die Kredite haben laut Meldungen an die US-Börsenaufsicht SEC die Großbanken JPMorgan Chase & Co., Morgan Stanley, Goldman Sachs Group, Bank of America und Barclays gewährt. Auch kleinere Banken sind mit von der Partie – insgesamt 25 Unterzeichner hätten in finanzeller Form ihren Segen zum geplanten Börsengang gegeben, heißt es.
Mit einem Teil des erhaltenen Kapitals will Facebook dem Bericht zufolge generelle Betriebskosten decken. Mit einem weiteren Teil sollen Aktienoptionen für Mitarbeiter, Steuerschulden und vor allem ein ausufernder Patentkampf mit Yahoo finanziert werden. Der Rest ist für den Börsengang vorgesehen – auch, um eigene Aktien zu erwerben.
Die Zinsbelastung für Facebook hält sich im Rahmen. Bloomberg zufolge liegt sie anfangs 1 Prozent, nach 180 Tagen 1,25 Prozent über dem Leitzinssatz „Libor“ der englischen und amerikanischn Banken. Damit erhalte das Social Netork sehr günstige Konditionen, auch wenn sie etwas schlechter seien als die 0,75 Prozent, die IBM für seine 10-Milliarden-Dollar-Kreditlinie zahlen müsse, wenn es sie in Anspruch nähme.
Der voraussichtlich größte Börsengang in den USA werde trotz aller auftretenden Kritiken und Probleme vor allem deshalb so positiv gewertet, weil Facebook es geschafft habe, letztes Jahr seine Umsätze nahezu auf 3,71 Milliarden Dollar zu verdoppeln, schreibt Bloomberg weiter. Das größte Wachstum habe es in Europa erzielt. Dort hätten Anzeigenverkäufe allein im vierten Quartal 306 Millionen Dollar eingebracht, in Asien 95 Millionen. Der Löwenanteil am Quartals-Anzeigenumsatz stammte aber weiterhin aus dem Heimatmarkt USA und Kanada mit 462 Millionen Dollar. Bei der Anzahl der registrierten, aktiven Nutzer übertreffen Europa (229 Millionen) und Asien (212 Millionen) die USA und Kanada (zusammen 179 Millionen) aber bei Weitem.
[mit Material von Manfred Kohlen, ITespresso.de]
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