Konsortium um Apple und Microsoft darf Kauf von Nortel-Patenten abschließen

Für ein von Apple und Microsoft angeführtes Konsortium ist jetzt der Weg frei, den vergangenen Juni angekündigten Kauf von rund 6000 Telko-Patenten und Patentanträgen des insolventen kanadischen Netzwerkausrüsters Nortel abzuschließen. Schon Mitte Februar hatte das Department of Justice grünes Licht für die Transaktion gegeben, aber eine Wartezeit angeordnet. Diese ist gestern abgelaufen.

Das Rockstar-Konsortium, zu dem außer Apple und Microsoft auch EMC, Ericsson, Research In Motion und Sony gehören, hatte die Nortel-Patente Ende Juni 2011 für 4,5 Milliarden Dollar ersteigert. Es setzte sich bei der Auktion unter anderem gegen Google und Intel durch, die ebenfalls Interesse an den Techniken für Mobilfunk, 4G-Netze, optische Netze, Daten- und Sprachnetzwerke, Internet und Halbleiter hatten.

Das US-Justizministerium stoppte den Deal vorläufig, um die Auswirkungen auf den Wettbewerb eingehend zu prüfen. Dabei stellte es fest, dass die Transaktion „die Dynamik des Markts wahrscheinlich nicht entscheidend beeinflussen wird.“ Die Käufer hätten versichert, die standardrelevanten Patente zu „fairen, vernünftigen und nicht diskriminierenden Bedingungen“ (FRAND) zu lizenzieren.

„Wir sind zufrieden, dass das Prüfverfahren beendet ist, und freuen uns darauf, anderen Technologiefirmen Zugang zu Rockstars Techniken zu gewähren“, wird John Veschi, CEO von Rockstar und ehemaliger Chief Intellectual Property Officer von Nortel, in einer Mitteilung (PDF) zitiert. „Die gesamte Industrie hat von Nortels bahnbrechenden Innovationen profitiert, und wir sind begierig darauf, mit ihr Lizenzmodelle auszuarbeiten, sodass sie diese Technologien weiterhin nutzen kann.“

Viele der zu dem Konsortium gehörenden Firmen befinden sich derzeit in Patentstreitigkeiten mit Konkurrenten. So laufen beispielsweise zahlreiche Verfahren zwischen Apple und Samsung, in denen sie sich gegenseitig Patentverstöße vorwerfen. Aufgrund dieser Praxis haben viele Unternehmen riesige Patentsammlungen angelegt, um sich vor Klagen zu schützen und selbst gegen Wettbewerber vorgehen zu können.

[mit Material von Josh Lowensohn, News.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

6 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

10 Stunden ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

11 Stunden ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

11 Stunden ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

11 Stunden ago

Netzwerk-Portfolio für das KI-Zeitalter

Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…

13 Stunden ago