Kim Schmitz: Auch US-Regierung nutzte Megaupload

Megaupload-Gründer Kim Schmitz alias Kim Dotcom behauptet, dass eine „große Zahl von Mega-Konten“ Mitgliedern des US-Justizministeriums und des US-Senats gehört. Das geht aus einem Interview mit TorrentFreak hervor.


Kim Schmitz kurz nach seiner Verhaftung (Bild: 3News.co.nz)

In den vergangenen Wochen hat Megaupload demnach nach Wegen gesucht, um den Nutzern eingefrorener Konten temporär Zugriff auf ihre – legal gespeicherten – Daten zu gewähren. Seine Anwälte verhandelten mit dem Justizministerium, erklärte Schmitz. Im Zuge dessen sei man auf die Konten der Behördenvertreter gestoßen.

Auch die Electronic Frontier Foundation (EFF) will es Anwendern ermöglichen, ihre auf Megaupload gespeicherten Dateien zurückzubekommen. Die Datenschützer haben dazu gemeinsam mit Carpathia Hosting die Aktion Megaretrieval gestartet.

„Die EFF ist beunruhigt, dass so vielen rechtmäßigen Nutzern von Megaupload.com ihr Eigentum ohne Vorwarnung genommen wurde, und dass die Regierung keine Schritte eingeleitet hat, ihnen zu helfen“, sagte EFF-Anwältin Julie Samuels. „Wir denken, es ist wichtig, dass die Stimmen dieser Nutzer gehört werden, wenn das Verfahren voranschreitet.“ Die EFF arbeite daran, weitere Betroffene zu identifizieren.

Gegenüber TorrentFreak erklärte die Anwältin, die EFF sei auch besorgt über die möglichein Auswirkungen der Megaupload-Affäre auf andere Filehoster. „Generell sind wir beunruhigt, was die Konsequenzen für die Zukunft des Cloud-Computing und Filehosting und auch Innovationen angeht.“ Es sei schwer vorstellbar, dass sich keine negativen Folgen ergäben.

Megaupload-Gründer Kim Schmitz war Ende Februar gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt worden. Eine Woche später bestätigte der Oberste Gerichtshof in Auckland die Entscheidung. Er sah anders als die Staatsanwaltschaft keine Fluchtgefahr.

Die USA haben indes offiziell Schmitz‘ Auslieferung beantragt. Er soll zusammen mit Mathias Ortmann, Bram van der Kolk und Finn Batato von Neuseeland an die US-Justiz überstellt werden. In den USA werden ihnen unter anderem Verstöße gegen das Urheberrecht vorgeworfen.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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