IBM startet Plattform zur Krebsanalyse

IBM-Forscher in Israel haben eine Analyseplattform entwickelt, mit der sich unter anderem Krebserkrankungen besser beobachten und überwachen lassen sollen. Die Software kombiniert die persönliche Krankengeschichte eines Patienten mit einer Auswertung von Richtlinien und früheren Fällen.


Ein Blick auf IBMs Plattform „Cinical Genomics“ (Bild: ZDNet.com)

Der Name der biomedizinischen Plattform lautet „Clinical Genomics“. Sie zielt darauf ab, personalisierte Behandlungsvorschläge für Langzeitpatienten zu erstellen. Beispielsweise soll sich die Software bei der Behandlung von Krebs, Bluthochdruck und AIDS bewähren. Entwickelt wurde sie in Zusammenarbeit von IBMs Forschungszentrum in Haifa mit der Fondazione IRCCS Instituto Nazionale dei Rumori, einer Krebsforschungs- und Behandlungseinrichtung in Italien.

IBMs Forschungs- und Service-Abteilungen arbeiten des Öfteren mit Unternehmen und Einrichtungen zusammen, um neue Plattformen zu entwickeln, die in anderen Geschäftsfeldern zum Einsatz kommen. Zudem engagiert sich der Konzern seit Längerem im Medizinbereich und hat etwa seinen Supercomputer Watson für die Nutzung in Krankenhäusern adaptiert.

Clinical Genomics nutzt IBM zufolge einen Teil der Technik für die Verarbeitung natürlicher Sprache und maschinelles Lernen, die auch Watson einsetzt. Es sei aber dazu gedacht, die Möglichkeiten von Watson in einem medizinischen Umfeld zu komplettieren.

Die Plattform soll personalisierte Behandlungsvorschläge liefern, die auf einer automatisierten Interpretation von Richtlinien und im Krankenhaussystem gespeicherten Fällen basiert. Mit einbezogen werden nicht nur Daten, sondern auch Charakteristika des Patienten – angefangen vom genetischen Profil über Messwerte wie Gewicht bis hin zur Familien- und Krankengeschichte. Beispielsweise fand Clinical Genomics heraus, dass für Frauen häufig aggressivere Behandlungsmethoden ausgewählt wurden als für Männer, die an der gleichen Erkrankung litten. Zudem stellte sich heraus, dass Geriatriepatienten zum Teil besser fahren, wenn sie bestimmte Krankheiten nicht behandeln lassen.

[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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