Texanische Anwälte haben eine Sammelklage gegen 18 IT-Firmen angestrengt, darunter Apple, Facebook und Twitter. Sie wollen damit gegen Anwendungen vorgehen, die unerlaubt Daten ihrer Nutzer abgreifen. Anlass sind die kürzlich bekannt gewordenen Schnüffeleien einiger Apps wie Path, die über Lücken in iOS und Android auf Adressbuch und Fotos zugreifen konnten.

Ziel der Texaner ist eine Unterlassungsverfügung sowie Schadenersatz für Mitkläger, die von der Datensammelei betroffen waren. Das geht aus der vor dem Bezirksgericht für den Western District of Texas in Austin eingereichten Beschwerde (PDF) hervor. Auch Beluga, Burbn, Chillingo, Electronic Arts, Foodspotting, Foursquare, Gowalla, Hipster, Instagram, Kik Interactive, LinkedIn, Path, Rovio, Yelp und ZeptoLab gehören zu den Beklagten.

„Die Privatsphäre ist ein fundamentales amerikanisches Recht“, sagte Chefanwalt Jeff Edwards. „Sie wird deshalb nicht hinter der Technologie zurückstehen oder aufhören zu existieren, wann immer jemand ein Videospiel oder eine andere App auf seinem Mobiltelefon verwenden will.“

Indes hat Apple-CEO Tim Cook laut einem Bericht von Bloomberg BusinessWeek Path-Mitgründer Dave Morin eine Strafpredigt gehalten. Er soll ihn in Apples Hauptquartier zitiert und gemeinsam mit weiteren Managern ordentlich in die Mangel genommen haben, wie mehrere Quellen der Zeitung verraten haben.

Anfang Februar war bekannt geworden, dass die Anwendung Path durch die Funktion „Freunde hinzufügen“ Zugriff auf iOS-Adressbücher erhielt und die dort verfügbaren Daten sammelte. Später hieß es, eine iOS-Funktion, die Anwendungen den Standort des Nutzers ermitteln lässt, ermögliche Apps aufgrund eines Sicherheitslecks auch heimlichen Zugriff auf die komplette Foto-Bibliothek. Eine ähnliche Lücke steckte auch in Android. US-Senator Charles Schumer forderte daraufhin eine Untersuchung der Privatsphäreeinstellungen von Android und iOS.

ZDNet.de Redaktion

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