Fujitsu: „Keine Produktion in Billiglohn-Ländern“

Der japanische IT-Konzern Fujitsu plant, künftig größere Stückzahlen herzustellen und dadurch die eigene Marge zu erhöhen. Das sagt Fujitsu-CEO Masami Yamamoto im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Capital (erscheint am 22. März).

Eine Senkung der Fertigungskosten durch Verlagerungen des Produktionsgeschäfts in Billiglohn-Länder komme für das Unternehmen hingegen nicht in Frage. „Wir stellen PCs dort her, wo unsere Kunden sind“, sagte Yamamoto. Fujitsu konzentriere sich darauf, den Absatz hochzufahren. Über die reine Produktion hinaus müssten auch die Kosten etwa für Logistik und Kundendienst in die Gesamtkalkulation mit einbezogen werden. „Im IT-Geschäft herrscht ein ständiger Preisdruck. Deshalb ist es wichtig, schnell zu hohen Preisen zu verkaufen und die Lagerhaltung nahe Null zu halten.“

Da der japanische Markt seit Jahren stagniert, setzt Fujitsu künftig vor allem auf die Ausweitung des internationalen Geschäfts. „Nur 35 Prozent unserer Umsätze sind aus dem Ausland. Da gibt es viel Raum für Wachstum“, sagt Yamamoto. Dabei spielten gerade die europäischen Standorte wie das Fujitsu-Werk in Augsburg eine besondere Rolle. Um Ausfall-Risiken wie nach dem Erdbeben in Japan vor einem Jahr zu reduzieren, soll die Fertigung an diesen Standorten über ein Austauschmodell künftig flexibler ablaufen.

Letztlich gehe es für Fujitsu und die japanische IT-Industrie auch darum, die an Apple verlorene Führungsposition auf dem Weltmarkt wiederzugewinnen. Yamamoto zufolge ist Fujitsu mit seinem Produkt-Portfolio, das neben PCs auch Handys, Tablets, Netzwerk-Rechner und Cloud-Dienste umfasst, dafür gut gerüstet: „Wir schnüren nun unsere Produkte zu Paketen für Firmenkunden, aber auch Privatleute zusammen und treten damit auf dem Markt an.“

ZDNet.de Redaktion

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