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HP-CEO: „Software hält unseren Infrastruktur-Kern zusammen“


Meg Whitman während ihrer Keynote bei der Kundenveranstaltung Discover in Wien (Bild: ZDNet).

HP-Chefin Meg Whitman hat sich bei der jährlichen Aktionärsversammlung kritischen Fragen zum Aktienkurs und zur Zukunft des Unternehmens stellen müssen. Sie gab ihr Bestes, um von den noch immer vorhandenen Stärken HPs zu überzeugen. Es bedürfe nur einer klaren Strategie, um wieder auf Kurs zu kommen. Als Kern sieht sie die Infrastruktur an – und Software soll diesen Kern zusammenhalten.

Obwohl seine Aktien in den letzten zwei Jahren die Hälfte ihres Wertes verloren hätten, habe HP nur wenig fundamentale Probleme. Es sei nach wie vor der größte Technologie-Anbieter der Welt. Seine drei wesentlichen Geschäftssparten ‒ Hardware, Software und Dienstleistungen – arbeiten laut Whitman „alle ziemlich gut“. Sie brauchten allerdings ein besseres operatives Management mit klaren Zielsetzungen.

HP definierte sie „als den weltweit größten Anbieter von IT-Infrastruktur, Software und Dienstleistungen für einzelne Verbraucher wie Unternehmen jeder Größenordung“. Der „Kern“ dieser Firma sei das Infrastrukturgeschäft: PCs, Server, Drucker, Netzwerke. „Lasst uns nicht davor weglaufen“, sagte sie. „Wir sollten aufstehen und stolz darauf sein.“

Das Software-Geschäft von HP dient nach ihrer Auffassung dazu, „diesen Kern zu erweitern“. Sie differenziere und sorge für Mehrwert, aber sie sei nicht dazu da, das Unternehmen in etwas zu „transformieren“, das es nicht wirklich ist. „Software hält den Kern zusammen“, sagte die HP-Chefin und spielte dabei auf die Übernahme von Autonomy an.

Mit diesen Sätzen distanzierte sie sich deutlich von den Auffassungen ihres Vorgängers Léo Apotheker. Ein revitalisiertes HP stellt sich Whitman als unbestritten führend in konvergierender Infrastruktur und der Anwendungsmigration vor: „Wir wollen vorangehen in der Cloud, bei Informationsoptimierung und Sicherheit.“

Whitman räumte zu hohe Kostenstrukturen ein, mit Betriebsausgaben, die schneller wachsen als die Erlöse. Das sei keine nachhaltige Formel, erklärte sie: „Wir müssen durch Kosteneinsparungen dafür sorgen, dass wir investieren können.“ Ihre Entscheidung, die Gechäftsbereiche für PCs und Drucker zur Printing and Personal Systems Group zusammenzulegen, stellte sie in diesen Zusammenhang.

Sie erklärte in ihrer Rede mehrmals, die übergroße Zahl lieferbarer Produkte verringern und für mehr Konzentration sorgen zu wollen. „Wir werden unsere Marktbearbeitung vereinfachen und sicherstellen, dass wir Entscheidungen in schneller Abfolge treffen können“, sagte sie über die neue Geschäftssparte. „Wir haben eine gewaltige Anzahl von Produkten. Wir müssen für eine bessere Segmentierung sorgen, Produkte auf Kunden abstimmen und Produktangebote ausdünnen. Wir schaffen eine enorme Komplexität im System, indem wir die mögliche Vereinfachung nicht genügend durchdenken.“

Auch für Forschung und Entwicklung mahnte Whitman ein konzentrierteres Herangehen an. „Wir müssen mit einigen Wetten auf umwälzende Innovation setzen“, sagte sie, „um den Branchenstandard grundlegend zu erneuern.“ Eine gutes Zusammenspiel evolutionärer und revolutionärer Innovation sei anzustreben. „Ich glaube sehr an Konzentration. Können wir bei Forschung und Entwicklung bitte ein paar kleine Dinge wirklich gut machen, statt ein wenig von allem?“

HP wurde 1939 gegründet und kann 2014 sein 75-jähriges Bestehen feiern. Bis dahin müsse es erneut auf Kurs kommen, wegbrechenden Gewinnen mit einer klaren Strategie begegnen und sich verschlanken, wo es zu viele Produkte gibt: „Wenn wir nicht die wirklich besten Produkte haben, einzigartig geeignet für die Märkte, die wir bedienen, dann werden wir nicht gewinnen.“

[mit Material von Andrew Nusca, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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