Foxconn steigt mit 600 Millionen Euro bei Sharp ein

Das taiwanische Unternehmen Hon Hai Precision Industry, das eher unter seinem Handelsnamen Foxconn bekannt ist, hat sich mit rund 600 Millionen Euro bei Sharp eingekauft. Dabei handelt es sich um eine „weltweite strategische Partnerschaft“, wie der japanische Bildschirmhersteller mitteilte. Man will in „verschiedenen Geschäftsfeldern“ zusammenarbeiten und unter anderem im japanischen Sakai LCD-Panels produzieren.

Sharp wird neue Aktien im Wert von 66,91 Milliarden Yen (600 Millionen Euro) an Hon Hai ausgeben, wie das Wall Street Journal berichtet. Zudem erhält es die Hälfte von Sharps 92,96-Prozent-Anteil am LCD-Joint-Venture Sharp Display Productions (SDP), das Sharp Ende April 2011 mit Sony gegründet hatte. Sony wird weiterhin rund 7 Prozent der Anteile besitzen.

Hon Hai erklärte in einer separaten Meldung, es erwerbe gemeinsam mit drei anderen Unternehmen durch den Deal insgesamt 9,871 Prozent an Sharp. Es ist einer der wichtigsten Apple-Zulieferer.

Nach Angaben von Sharp will Hon Hai künftig bis zu 50 Prozent seiner großflächigen LCD-Panels und -Module an Sharps Standort in Sakai fertigen. Zudem ist ein nicht näher benanntes „neues Geschäftsmodell“ geplant, das die Stärken der beiden Firmen kombinieren soll: „Sharps Potenzial für die Entwicklung von einzigartigen Komponenten und Produkte mit Hon Hais wachsender Konkurrenzfähigkeit hinsichtlich Technologie und Kosten“. Mit den Einnahmen aus den frischen Aktien möchte Sharp laut WSJ in die Produktion kleinerer Displays stecken, wie sie in Unterhaltungselektronik zum Einsatz kommen.

Der Schritt scheint notwendig: Im aktuellen Geschäftsjahr erwartet Sharp den größten Verlust seiner Unternehmensgeschichte, die laut WSJ immerhin schon 99 Jahre währt. „Wir haben versucht, alles allein zu machen, aber der Wettbewerb ist hart“, zitiert die Zeitung Sharp-CEO Takashi Okuda. Er wird dem Unternehmen voraussichtlich ab 1. April als Präsident vorstehen.

ZDNet.de Redaktion

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